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QHL-Handball

«Das wird eine enge Kiste»: Der HC Kriens-Luzern muss gegen den Schweizer Meister antreten

Spitzenkampf beim Schweizer Meister: Der HC Kriens-Luzern tritt am Mittwochabend bei den Kadetten Schaffhausen an. Sorgen bereitet den Innerschweizern vor allem die Abwehr. Aber auch die Nordostschweizer haben Defensivprobleme.

HCKL-Trainer Peter Kukucka hat bei seinen Abwehrleuten viele «unnötige Bewegungen» gesehen.
Bild: Bild: Martin Meienberger /Freshfocus

Es passierte früh, schon nach zwei Minuten. Der Krienser Goalie Rok Zaponsek überdehnte sich bei einem gegnerischen Penalty einen Muskel im linken Oberschenkel, litt unter Schmerzen, musste sich vorübergehend auswechseln lassen. In der 19. Minute kehrte er zurück, spielte durch und unterstützte den HC Kriens-Luzern auf dem Weg zum 39:35-Sieg gegen GC Amicitia Zürich mit 13 Paraden und einer Abwehrquote von 33 Prozent. «Ich konnte mein linkes Bein nicht mehr richtig anheben», berichtet Zaponsek rückblickend auf den letzten Sonntag.

Nur drei Tage später steht bereits die nächste Partie auf dem Programm. Am Mittwoch (18.45 Uhr, BBC Arena) gastieren die Zentralschweizer bei den Kadetten Schaffhausen. Am vierten Spieltag der QHL kommt es dabei zum ersten Spitzenkampf, die Nordostschweizer zieren die Tabellenspitze, der HCKL ist erster Verfolger. Und so stellt sich die Frage: Ist Stammkeeper Zaponsek bereit? «Es ist nicht perfekt, doch es ist ein wichtiges Spiel und ich möchte spielen», sagt der 29-jährige Slowene, der sich in der Vorbereitung auf Physiotherapie, Fahrrad und Stretching beschränkt.

Ersatzmann Pellegrini mit wenig Einsatzzeit

Der Zürcher Fabian Pellegrini spielte in der letzten Saison noch in Deutschland.
Bild: Bild: Martin Meienberger /Freshfocus

Der Ausfall von Rok Zaponsek wäre schwerwiegend, wobei Ersatzmann Fabian Pellegrini bisher kaum die Gelegenheit erhielt, um sein Können zu präsentieren. In den ersten beiden Partien gegen Pfadi Winterthur und Wacker Thun spielte der 25-jährige Zürcher, der letzte Saison mit Potsdam in die 2. Bundesliga aufstieg, keine Sekunde, gegen GC Amicitia kam er während der rund siebenminütigen Behandlungspause von Zaponsek zum Einsatz, musste aber alle acht Abschlüsse der Zürcher passieren lassen. «Ich bin zufrieden, wie sich Fabian präsentiert. Doch die Phase am Anfang der Saison ist wichtig, ich kann nicht experimentieren», erklärt Trainer Peter Kukucka.

Nicht nur Pellegrini, auch weitere Akteure wie Levin Wanner (Flügel rechts), Björn Buob (Kreis), On Langenick (Flügel links) und Tim Rellstab (Rückraum links) erhielten wenig bis kaum Spielzeit, zollen dem Umstand Tribut, dass sich der neu zusammengestellte HC Kriens-Luzern erst einspielen muss. Dass grosse Namen den Erfolg nicht garantieren, hat die Mannschaft in den ersten drei Spielen erlebt, der Widerstand der Konkurrenz ist hart, geschenkt wird den Luzernern nichts. Ohne Andy Schmid, den Superstar in Topform, hätten sie gegen GC Amicitia die erste Niederlage kassiert.

Krienser Schläfchen in der Defensive

Sorgen bereitet derzeit vor allem die Abwehr, noch mangelt es an der Abstimmung, am letzten Sonntag hatte Kriens-Luzern schon zur Pause 21 Gegentreffer kassiert. Erst nach dem Seitenwechsel und der Umstellung von der 6:0- auf eine aggressivere 5:1-Variante trat Besserung ein. «Es waren viele unnötige Bewegungen drin, in der ersten Halbzeit kassierten wir sieben, acht Tore, weil ein Spieler einen Moment geschlafen hat. Es war kein Systemfehler», analysiert Kukucka und er schliesst: «Das dürfen wir uns nicht mehr leisten.»

In Schaffhausen tritt Kriens-Luzern erstmals nicht als Favorit an, auch die Kadetten sind indes noch nicht richtig in Fahrt. Der Schweizer Meister verlor im Sommer zahlreiche Titulare, ist im Umbruch und muss auf die verletzten Joan Cañellas, Odinn Rikhardsson und Zoran Markovic verzichten. «Die Schaffhauser haben immer viel Qualität. Wie wir haben sie aber vor allem hinten Probleme, in der Abwehr haben sie sich noch nicht gefunden», sagt Kukucka, der wie Dimitrij Küttel erstmals in seine frühere Handball-Heimat zurückkehren wird. Für den Trainer steht fest: «Das wird eine enge Kiste.»

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