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Ski nordisch

Colognas "schöne Olympia-Reise" zu Ende

Mit einem 30-km-Rennen statt des geplanten 50ers endet Dario Colognas eindrückliche Olympia-Karriere. Der vierfache Champion blickt stolz auf diese "schöne Reise" zurück.
Dario Cologna (rechts) während seines letzten Olympia-Rennens
Bild: KEYSTONE/PETER KLAUNZER

Der Wind bläst noch einmal fast schon wütend Schneeflocken über die Langlauf-Anlage in Zhangjiakou, als Dario Cologna ein letztes Mal die Stufen zur Zone hochsteigt, die für die Medien reserviert ist. Von Kopf bis Fuss tief eingemummt, blitzen nur gerade seine Augen aus dem Schutzpanzer gegen die Kälte hervor.

Hier, tief in den chinesischen Bergen, tritt gerade ein ganz Grosser des Langlauf-Sports ab - ohne Medaille oder Diplom zum Abschluss, aber doch als respektabler Vierzehnter eines ungemein harten Rennens.

Stolz auf seine Karriere

Cologna ist froh darüber, dass als letzter Eindruck ein positiver Auftritt haften bleibt. Am Ende spielt das Resultat aber fast eine Nebenrolle. Ein kleines bisschen bedauert er, dass es zum Abschluss keine 50 km wurden. "Das wäre schön gewesen, schliesslich ist der 50er die Königsdisziplin." Er konnte den Entscheid zur Verkürzung aber nachvollziehen. "Es war schon hart, auch ich hatte kalte Hände. Ich denke, es ist okay so."

In Ordnung war für ihn auch die Leistung. "Ich wäre gerne etwas schneller gelaufen, aber mit den Top 15 kann ich leben. Für mich stimmt es so." Das grosse Bild des Dario Cologna stimmt ja sowieso schon lange.

2010, 2014 (2) und 2018 nahm der in knapp drei Wochen 36 Jahre alt werdende Bündner Goldmedaillen mit nach Hause. "Olympia war für mich eine schöne Reise", kann er das schon sehr gut einordnen. "Das bedeutet mir sehr viel, darauf bin ich stolz."

Vorbild und Freund zugleich

Für seine Leistungen, aber fast noch mehr für seine Einstellung, zollen ihm auch die Teamkollegen Tribut. "Dario ist nie abgehoben", findet zum Beispiel Roman Furger, der als Elfter noch drei Plätze vor Cologna ins Ziel kam. "Er ist in jeder Hinsicht ein Vorbild, immer auf dem Boden geblieben und ein wirklich guter Freund geworden."

Nun muss der Schweizer Langlauf-Sport bald ohne sein Aushängeschild und Zugpferd auskommen. Ein paar kleinere Ziele bleiben Cologna noch. Den Weltcup vom nächsten Wochenende in Lahti wird er auslassen. Sicher am Start sein will er am 6. März beim traditionsreichen 50er am Holmenkollen in Oslo und eine Woche später beim Engadin Skimarathon.

An beiden Orten wird es wohl wärmer sein als in Zhangjiakou, ganz sicher aber stimmungsvoller. Dario Cologna aber stieg auch ohne viele Zuschauer zufrieden und mit sich im Reinen die Stufen wieder hinunter in den Aufwärmraum - und freut sich nun auf die Rückkehr zu seiner Frau und dem im September geborenen Buben. (sda)

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