notifications
Langlauf

Cologna triumphiert erstmals in der Schweiz

Der letzte Tag des Jahres 2017 wird für Dario Cologna zum sportlich mit Abstand schönsten. Der Bündner gewinnt an der Tour de Ski in Lenzerheide überraschend das Rennen über 15 km klassisch.
Erster Weltcup-Triumph vor Heimpublikum: Dario Cologna
Bild: KEYSTONE/PETER SCHNEIDER

Dario Cologna ist neben Petter Northug der einzige Langläufer, der sämtliche grosse Titel seines Sports mindestens einmal errungen hat - Olympiasieger, Weltmeister, Gesamtweltcupsieger und Gewinner der Tour de Ski. Auf einen Heimsieg wartete der 31-Jährige bis zu diesem Silvester jedoch vergeblich. Dass es mit dem Triumph vor Heimpublikum anlässlich der 2. Etappe der Tour de Ski klappen würde, bei einem Klassisch-Rennen mit Einzelstart, war nicht zu erwarten. "Es hat mich selbst ein wenig überrascht", gab Cologna hinterher mit einem Schmunzeln zu.

Am Tag vor Beginn der Tour de Ski hatte der Schweizer Ausnahme-Langläufer noch ausdrücklich betont, dass er nicht der grosse Favorit auf den Gesamtsieg sei. Nach nur zwei Rennen stieg der Münstertaler vom erweiterten nun jedoch in den engsten Favoritenkreis auf. In der Tourwertung verkürzte Cologna den Rückstand auf den Titelverteidiger und Sprint-Sieger vom Samstag, Sergej Ustjugow, auf 1,6 Sekunden. Der Russe brach richtiggehend ein und verlor als Zehnter über 37 Sekunden auf Cologna. Die beiden werden die Verfolgung über 15 km Skating am Neujahrstag somit gemeinsam in Angriff nehmen. "Die Ausgangslage ist nun besser, als ich das erwartet hätte", konstatierte Cologna erfreut.

Letztmals hatte der dreimalige Olympiasieger vor fast drei Jahren, im Januar 2015 in Rybinsk, über 15 km Skating im Weltcup triumphiert, jenes Rennen hatte jedoch ohne zahlreiche prominente Läufer aus Skandinavien stattgefunden. In Lenzerheide dagegen ist mit Ausnahme des Jungstars Johannes Hösflot Klaebo die Weltelite geschlossen zugegen.

Der Sieg in der Biathlon Arena kam für Cologna zu einem Zeitpunkt, der im Hinblick auf die Olympischen Spiele optimaler nicht hätte sein können - weil er "gut für den Kopf" ist. Mit Erfolgserlebnissen im Weltcup war der Schweizer in den vergangenen Jahren nicht gesegnet; 19 seiner nun 22 Weltcupsiege hat er vor seinem Doppel-Olympiasieg in Sotschi errungen.

Im Ziel betrug Colognas Marge auf den auf den letzten Kilometern extrem starken Kasachen Alexej Poltoranin 0,6 Sekunden. Dritter mit 13 Sekunden Rückstand auf Cologna wurde Martin Johnsrud Sundby, dem vor der Tour de Ski Atemwegsprobleme zu schaffen gemacht hatten. Lange war deshalb darüber spekuliert worden, ob der Norweger überhaupt in die Schweiz reisen würde.

Neben Cologna zeigte mit Jonas Baumann ein weiterer Schweizer einen starken Auftritt. Der 27-Jährige klassierte sich im 11. Rang, nur zwei Sekunden hinter Ustjugow. Neben dem Russen büssten am Sonntag mit Alex Harvey (20.) und Maurice Manificat (22.) zwei weitere Anwärter auf eine Top-Klassierung im Gesamtklassement viel Zeit auf Cologna ein. (sda)

Kommentare (0)