notifications
Langlauf

Cologna: "Bin nicht der grosse Favorit"

Dario Cologna misst der Tour de Ski im Hinblick auf die Olympischen Spiele eine grosse Bedeutung zu. Favoriten auf den Gesamtsieg seien jedoch andere, so der Münstertaler.
Zuversichtlich, aber gemäss eigener Einschätzung nicht Favorit: Dario Cologna vor dem Start zur Tour de Ski in Lenzerheide
Bild: KEYSTONE/PETER SCHNEIDER

Niemand hat die Tour de Ski öfters gewonnen als Dario Cologna (dreimal), und niemand hat sie häufiger auf dem Podest beendet als der 31-Jährige (sechsmal). Im Vorjahr hatte er das Ziel auf der Alpe Cermis im Val di Fiemme als Dritter hinter Sergej Ustjugow und Martin Johnsrud Sundby erreicht. Den Russen und den Norweger zählt Cologna auch diesmal zum engsten Favoritenkreis. Für sich selbst gab der Bündner öffentlich keine Zielvorgabe in Form einer Endplatzierung heraus, meinte jedoch: "Ich bin nicht der grosse Favorit."

Die Ausgangslage vor der 12. Ausgabe der Tour de Ski ist ziemlich offen, fehlt mit Johannes Hösflot Klaebo doch der Dominator im bisherigen Saisonverlauf. Cologna geht nicht davon aus, dass heuer jemand die Tour wie im vergangenen Jahr dominieren wird. Der Titelverteidiger Ustjugow hatte damals fünf von sieben Etappen für sich entschieden.

Für den Schweizer Teamleader sind die sieben Rennen in neun Tagen wichtig im Hinblick auf das grosse Saisonziel, die Winterspiele in Pyeongchang. "Ich hoffe, mit der Tour einen weiteren Schritt vorwärts machen zu können. Ich brauche diese Wettkämpfe."

Während der Tour de Ski wird die Belastung ungleich höher sein als in den ersten Weltcup-Wochen dieser Saison. Cologna wird in den kommenden Tagen eine Antwort auf die Frage erhalten, wie gut er sein Leistungsasthma und den damit verbundenen starken Husten, der die Regenerations- und Vorbereitungsphase beeinträchtigt, hinauszögern kann. Auch wird er Aufschluss darüber bekommen, wie stark die von einer Achillessehnenreizung herrührenden Schmerzen sein werden, wenn er kürzere Erholungsphasen hat.

Als 1. Etappe steht am Samstag ein Skating-Sprint auf dem Programm. Cologna hofft, bis in den Halbfinal vorstossen zu können. Damit wären ihm mindestens 22 Bonussekunden gewiss, und er würde dergestalt auf die Besten nicht allzu viel Zeit einbüssen. Der Sieger darf sich über 60 Bonussekunden freuen.

Zuversicht nach Enttäuschung

Wie für Cologna ist auch für Nathalie von Siebenthal der Sprint nicht die Paradedisziplin. Für die Berner Oberländerin geht es an den ersten beiden Tagen auf der Lenzerheide darum, sich eine gute Ausgangslage für die Verfolgung im Skating-Stil am Neujahrstag zu verschaffen. Zuletzt lief es für Von Siebenthal vor Weihnachten in Toblach nicht wie gewünscht (15. Platz über 10 km Skating). "Vielleicht war ich etwas zu verkrampft, ich wollte meinen 5. Platz von Davos toppen.“ Betreffend die Tour de Ski ist die 24-Jährige jedoch zuversichtlich. Von Siebenthal will sich wie bei der letzten Tour unter den ersten acht klassieren.

Die Biathletin Selina Gasparin wird nach einem "spontanen Entscheid" vor Weihnachten ebenfalls den Skating-Sprint in Angriff nehmen. Keine kennt das Wettkampf-Terrain besser als die Engadinerin, die hier ihre Trainingsbasis hat und unweit der Biathlon Arena wohnt. "Eigentlich ist es so, dass der Langlauf zu mir kam - nicht umgekehrt", meinte sie vor der Teampräsentation am Freitagabend schmunzelnd. (sda)

Kommentare (0)