Wie unsere Zeitung bereits seit Wochen schreibt, ist der 77-jährige Bernhard Alpstaeg im Clinch mit der Klubführung und dem Verwaltungsrat des FC Luzern. Wenige Stunden vor dem mit Spannung erwarteten Heimspiel gegen die Young Boys (Anpfiff heute Sonntag um 16.30 Uhr) vor rund 14'000 erwarteten Zuschauerinnen und Zuschauern geht der Mehrheitsaktionär und Stadionbesitzer in einem Interview mit dem «Sonntag-Blick» auf Frontalkurs gegen Sportchef Remo Meyer und Präsident Stefan Wolf, der sich immer voll und ganz hinter Meyer gestellt hat:
«Ich bin mit der ganzen Führung nicht zufrieden. Ich muss sie alle kritisieren. Sie sind zu wenig demütig, zu wenig aktiv, zu wenig bescheiden. Sie müssen lernen, zu arbeiten.»
Die Geschäftsführung trage den Kopf zu weit oben. «Ganz grundsätzlich sage ich, dass die aktuelle Führung zu wenig darauf hört, was die Mitarbeiter sagen.»
Mit allen anderen Mitarbeitenden sei er sehr zufrieden, so Alpstaeg. Ein Extralob bekommt Trainer Mario Frick: «Der FCL stand vor einem halben Jahr am Abgrund. Trainer Mario Frick hat dann alles gerettet. Das ist sein Verdienst, nicht das Verdienst von Herrn Meyer.»
Zopf von Remo Meyer nicht nach Alpstaegs Geschmack
Ganz «old school» und unter die Gürtellinie geht Alpstaeg gegen Remo Meyer vor. Vom Journalisten auf die Geschichte mit Heinz Hermann (FCL-Sportchef zwischen 2012 und 2013) angesprochen, dessen Haarpracht er einst als «Heilandsfrisur» bezeichnet hatte, sagte Alpstaeg:
«Das ist lange her. Aber das gefällt mir bis heute noch nicht. Wie auch der Zopf von Remo Meyer – gar nicht mein Geschmack.»
Auch Präsident Stefan Wolf kommt beim Swisspor-Patron nicht gut weg. Der Journalist stellte im Video-Interview fest, dass der frühere Captain und Nationalspieler eine Ikone des FCL sei. Alpstag, der über sich selbst sagt, er verstehe nichts von Fussball, antwortete darauf: «Ich finde nicht, dass er eine Ikone ist.» Und ergänzte wie erwähnt: «Die Führung macht Fehler.» Welche Fehler? «Sie beobachtet und achtet zu wenig ihre Leute.» Das kommt doch ziemlich unbedarft rüber vom Mann, der mit 52 Prozent die Mehrheit an der FCL-Holding AG besitzt.
Auf die konkrete Frage im Video-Interview, ob Alpstaeg sowohl Präsident Wolf wie Sportchef Meyer auswechseln wird, sagte der 77-Jährige: «Das weist die Zukunft.» Das klingt nicht gerade danach, dass die beiden länger beim FCL angestellt sein werden, sollte sich Alpstaeg wirklich gegen den Verwaltungsrat durchsetzen.
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