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Erfolg

Dank der Ostschweiz: Edelmetall an Curling-Mixed-WM

An der Curling Mixed-WM in Schottland sichert sich die Schweiz die Bronzemedaille. Als Lead und Skip entscheidend am Medaillengewinn beteiligt sind mit Chantal Schmid und Ursi Hegner zwei Ostschweizerinnen.

Den Traum wahr gemacht: Die Ostschweizerinnen Chantal Schmid (links) und Ursi Hegner (rechts) gewinnen bei ihrer WM-Premiere die Bronzemedaille.
Bild: Bild: WCF/Ansis Ventins

Das Sliding mit dem Schweizer Kreuz auf dem Rücken an einer Weltmeisterschaft war ein Gefühl, das weder die St.Gallerin Chantal Schmid noch Ursi Hegner aus Uzwil kannten – bis jetzt. Denn für die beiden Ostschweizer Curlerinnen war die Mixed Curling-WM im schottischen Aberdeen der erste internationale Titelkampf. Und die Premiere glückte. Am Sonntagabend kehrten die Schweizer Mixed-Curler mit der bronzenen Auszeichnung um den Hals in die Schweiz zurück. Neben dem gelungenen Abschluss in Form einer Medaille hielt die Mixed-WM aber auch manch spannende Begegnung für Hegner und Schmid bereit.

Mit total 32 nehmen an der Mixed-WM nämlich fast dreimal so viele Teams wie an der jährlichen Elite-WM teil, zum ersten Mal war auch ein Team aus Indien an einem WCF-Event dabei. «Das Treffen mit so vielen verschiedenen Nationen war neben dem Eis ein besonderes Highlight für mich», sagt die 32-jährige Schmid. «Oder das Beispiel Indien: Nach ihrem ersten Sieg applaudierten ihnen alle anderen Mannschaften. Das war sinnbildlich für die hervorragende Stimmung am gesamten Event.»

Makellose Gruppenphase

Hervorragend waren auch die sportlichen Leistungen des Schweizer Teams. 10 Siege aus 11 Spielen standen am Schluss auf den Resultateblättern – eine Leistung, die verdientermassen mit einem Medaillengewinn belohnt wurde. Die Schweizer Mixed-Equipe mit Skip Hegner, Lead Schmid und den beiden Zugern Yves Hess und Simon Hoehn beendete die Gruppenphase ungeschlagen und besiegte in dieser unter anderen den späteren Vizeweltmeister aus Schottland.

Nach einer weiteren souveränen Vorstellung im Viertelfinal gegen Japan rückte schliesslich auch der im Vorfeld gehegte Medaillentraum in unmittelbare Griffnähe. «Wenn du als Schweizer Team an eine WM reist, darfst du immer auf eine Medaille hoffen», sagt Hegner. Konkret eine Medaille als Ziel verfolgt habe das Team aber erst nach der feststehenden Qualifikation für die Endspiele.

90 Jahre Erfahrung und guter Teamspirit

Swisscurling-Verbandspräsident Tom Seger ging es ähnlich: «Ich habe die Entwicklung des Teams verfolgt und war optimistisch, dass sich das Team mit einer Medaille belohnen wird.» Dennoch wisse man in den nicht-olympischen Disziplinen im Vorfeld wenig über die anderen Teams, eine genaue Einschätzung sei deshalb schwierig. «Deshalb ist die Freude über die bronzene Auszeichnung auch seitens Verbands riesig», so Seger.

Noch viel grösser ist sie allerdings beim Team selbst: «Unglaublich stolz» ist Schmid auf sich und ihr Team und auch Hegner spricht von «einem überwältigenden Gefühl». Dass der Medaillentraum mit der Bronzemedaille real wurde, war einem 6:4-Sieg im kleinen Final gegen Schweden zu verdanken – nur wenige Stunden nachdem das Schweizer Mixed-Team im Halbfinal gegen den späteren Weltmeister Kanada die erste Turnierniederlage erlitten hatte.

«Dank unserer grossen Erfahrung von summiert über 90 Jahren im Curlingsport und einem aussergewöhnlich guten Teamspirit konnten wir trotz einer gewissen Enttäuschung nach der Halbfinalniederlage Ruhe bewahren und in den entscheidenden Situationen Fehlsteine unserer Gegner nutzen», fasste Schmid das Spiel um die Medaille zusammen.

Erste Mixed-WM-Medaille für die Schweiz

Der dritte Platz des Schweizer Mixed-Team ist die erste Medaille für das Land an einer Mixed-WM überhaupt und für Verbandspräsident Seger auch ein starkes Zeichen für den Breitensport. Denn sowohl Schmid, die als Juristin beim Bundesverwaltungsgericht arbeitet, als auch das gesamte restliche Team betreiben Curling als intensives Hobby neben dem Berufsleben. «Eine Chance auf eine Medaille kommt deshalb nicht so oft und trotzdem träumt man immer davon», so Hegner, die als CFO bei einem Ostschweizer Konzern tätig ist. «Umso schöner, hat es jetzt geklappt!»

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