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Super League

Basel zu Gast in Luzern

In den Sonntagsspielen des Super-League-Neustarts gastiert der FC Basel in Luzern. Es ist ein Duell mit verkehrten Vorzeichen.
"Mein Fokus liegt auf dem Spielfeld": FCB-Trainer Marcel Koller blendet die Turbulenzen im Klub bislang gekonnt aus
Bild: KEYSTONE/GEORGIOS KEFALAS

Eintracht beim ungeschlagenen Tabellenersten, Knatsch beim Achten. Der Erste: Luzern. Der Achte: Basel. Verkehrte Welt in der Super League, zumindest mit Blick auf die Rückrunden-Tabelle bis zum Corona-Unterbruch und auf die Aussendarstellung in den letzten Monaten. Während der FC Luzern unter Trainer Fabio Celestini die Kurve kriegte, offenbart der FC Basel ungewohnte Schwächen. Zuletzt gipfelten die Turbulenzen in einer öffentlichen Rücktrittsforderung der Fans aus der Muttenzerkurve an Präsident Bernhard Burgener.

Was läuft schief beim FCB, der noch in der Europa League vertreten ist, vor einer Woche in den Cup-Halbfinal einzog und noch intakte Chancen auf den Meistertitel hat? Von Marcel Koller gibt es auf Fragen wie diese keine Antwort. Der mehrmals angezählte Trainer und von der Klubführung wiederholt allein gelassene Trainer trotzt dem Basler Schlitterkurs mit einer beeindruckenden Professionalität. Auch jetzt, vor dem Liga-Neustart am Sonntag in Luzern, behält Koller seine Gedanken über die unrühmlichen Vorgänge im und um den Klub für sich. "Mein Fokus liegt auf dem Spielfeld. Alles andere liegt nicht in meinem Zuständigkeitsbereich und ist innerhalb der Mannschaft kein Thema", sagt er nicht zum ersten Mal während seiner knapp zweijährigen Tätigkeit am Rheinknie.

Kollers Ruhe im Sturm

Mit dieser Herangehensweise fuhr Koller bislang gut. Es ist mitunter sein Verdienst, dass die sportliche Maschinerie trotz der Probleme abseits des Rasens einigermassen gut läuft. Und hätte er das öffentliche Theater um seine Person vor einem Jahr nicht mit stoischer Ruhe über sich ergehen lassen, stünde er heute kaum mehr an der Basler Seitenlinie.

Will Koller seinen Trainerjob allerdings über die Saison hinaus behalten, hilft ihm nur der Meistertitel. In diesem Fall dürfte eine Klausel im auslaufenden Vertrag greifen, deren Existenz Sportchef Ruedi Zbinden im Januar bestätigte und die in der kurzfristigen Verlängerung des Papiers bis zum neu terminierten Saisonende am 2. August kaum gestrichen wurde.

Ungeschlagener Celestini

Mit dem FC Luzern erwartet den FCB sieben Tage nach der 120-minütigen Zusatzschlaufe im Cup-Viertelfinal gegen Lausanne-Sport ein Prüfstein. Seit Fabio Celestini im Dezember - nach einem 2:1-Sieg gegen Basel notabene - Thomas Häberli auf der Trainerbank des FCL ablöste, sind die Zentralschweizer ungeschlagen und die Mannschaft mit den meisten Punkten in der Liga. Für sie kam die Corona-Pause zur Unzeit.

Im Tabellenmittelfeld ist Luzern vom grossen Druck befreit. Ob der Auftakt nach durchwachsenen Tests gegen Schaffhausen (2:2), Vaduz (0:3) und Lausanne-Sport (0:5) gelingt, ist für Celestini "eine Mentalitätsfrage". Sportchef Remo Meyer sagt: "Den Schwung mitzunehmen, ist kaum möglich. Die Serie ist so weit weg." Während der FCB beim Liga-Neustart ohne die Gesperrten Petretta und Stocker sowie die Verletzten Van Wolfswinkel, Zhegrova und Zuffi auskommen muss, fallen bei Luzern die Verletzungen von Schwegler und Ndenge ins Gewicht.

Servette empfängt Lugano

Im zweiten Spiel empfängt der nur drei Punkte hinter Basel liegende Aufsteiger Servette den FC Lugano. In beiden Klubs ist die Stimmung gut. Bei Servette haben sie nach 23 Spielen in der höchsten Spielklasse die Gewissheit, mit dem vorderen Drittel mithalten zu können. In Lugano glauben sie ihre Defizite im Angriff dank den ausgeheilten Blessuren bei den Dauerpatienten Bottani und Gerndt behoben zu haben.

Zudem gab es erfreuliche Neuigkeiten in Bezug auf die Stadionfrage: Von der Gemeinde gab es grünes Licht für den von der öffentlichen Hand und privaten Investoren finanzierten 200 Millionen Franken teuren neuen Sportkomplex, der bis 2023 fertiggestellt werden soll. Einziger Wermutstropfen bei den Luganesi ist, dass mit Sulmoni und Obexer zwei Abwehrstützen ausfallen. Ein derzeit vertragsloser Spieler soll den Engpass in den kommenden Tagen noch beheben.

Auf zu viele Tore in Genf sollten sich die TV-Zuschauer trotz Luganos Engpass in der Abwehr nicht einstellen. In 23 Ligaspielen liess Servette 23 Tore zu (7 davon zuhause), Lugano 27. In den zwei bisherigen Duellen der Saison fiel in dem Duell lediglich ein Tor - Luganos 1:0 im Heimspiel Anfang Dezember. (sda)

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