Dass die Schweizer ernsthaft um die Medaillen kämpfen würden, hatte nicht unbedingt erwartet werden können - obwohl sie an den Weltmeisterschaften zuletzt Gold (2019) und Silber (2021) gewonnen haben. Das verletzungsbedingte Fehlen von Carole Bouvard, der Nummer 1 bei den Schweizer Frauen, schien zu schwer zu wiegen.
Trotz der suboptimalen Ausgangslage qualifizierte sich das Schweizer Trio aber für den Final der besten vier. Und weil die Springerin des kanadischen Teams, dem Konkurrenten um Bronze, den ersten Sprung in den Schnee setzte, war Bronze plötzlich greifbar. "Hätte ich meinen letzten Sprung perfekt gelandet, wäre es wohl eine Medaille gewesen", haderte Noé Roth.
Zuvor waren aber auch die junge Ersatzathletin Bär und Werner nicht fehlerfrei geblieben. Bär räumte ein, sehr nervös gewesen zu sein, "den ganzen Tag und auch während des Wettkampfs." Werner verbarg seine Enttäuschung auch darüber nicht, dass ihm kein zweiter so guter Sprung gelungen war wie im ersten Umgang. In dieser erhielt er für den anspruchsvollen "Back Double Full-Full-Double Full" mit perfekter Landung die zweithöchste Bewertung des Tages. Damit sicherte er seinem Team den Einzug in die zweite Runde.
Am Ende fehlten den ersatzgeschwächten Schweizern rund 15 Punkte zu den drittklassierten Kanadiern. Gold sicherten sich nach einem hochklassigen Wettkampf die USA vor dem favorisierten China, das eine empfindliche Niederlage hinnehmen musste. Gestartet waren nur sechs Teams, die Schweizer liessen aber unter anderen die russischen Weltmeister hinter sich. (sda)