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Golf

86. US Masters Augusta, Text

Der 25-jährige Amerikaner Scottie Scheffler, der Mann der Stunde im Golfsport, gewinnt mit drei Schlägen Vorsprung das 86. US Masters in Augusta. Es ist sein erster Triumph an einem der vier Majorturniere.

Scheffler, der erst 2018 zu den Profis wechselte, hatte in diesem Jahr bereits drei hochdotierte Turniere der US PGA Tour für sich entscheiden. Er übernahm Ende März die Spitze der Weltrangliste. Im Augusta National Golf Club, am bedeutendsten Golfturnier, spielte er in allen vier Runden so souverän, dass ihm der doppelte Schlagverlust, den er sich am allerletzten Loch einhandelte, nichts anhaben konnte.

Als er, erstmals und vielleicht nicht zum letzten Mal im legendären Grünen Jackett des Masters-Champions die kurze Ansprache hielt, wählte Scottie Scheffler dezente und unverfängliche Worte, wie sie die meisten seiner Vorgänger ebenfalls gewählt hatten: "Ich kann nicht ausdrücken, was es mir bedeutet, dieses grosse Turnier zu gewinnen. Ich kann einfach nur sagen: Danke. Ich danke allen."

Scheffler scheffelt

Die Saison auf dem amerikanischen Circuit dauert noch bis September. Aber schon jetzt hat sich Scottie Scheffler, seinen Familiennamen rechtfertigend, enorm viel Preisgeld geeignet: Ziemlich genau zehn Millionen Dollar sind es nach dem Sieg am US Masters, der allein 2,7 Millionen Dollar einbrachte. Scheffler ist der Spieler, der am schnellsten die Marke von zehn Millionen erreicht und übertrifft. Weitere Millionen könnten an den drei ausstehenden Majors dazukommen - und vielleicht ein weiterer grosser Titel. Schon im Mai steht die US PGA Championship in Tulsa, Oklahoma, im Programm.

Woods und McIlroy

Vom 86. US Masters werden auch die Auftritte von Tiger Woods und Rory McIlroy in Erinnerung bleiben. Mit Woods' Comeback 14 Monate nach dem Autounfall, bei dem er fast sein rechtes Bein verloren hätte, hatte kaum jemand ernsthaft gerechnet. Auch nicht damit, dass der 46-jährige Superstar, 15-facher Gewinner von Majorturnieren, sich beim Comeback unter die Finalisten spielen würde. Auch wenn Woods am Wochenende in den 47. Rang zurückfiel, ist die Leistung mehr als bemerkenswert.

Rory McIlroy spielte auf den letzten 18 Löchern unglaublich, fast übermenschlich stark. Der Nordire, der vier Majortitel im Palmarès führt, kämpfte sich mit 64 Schlägen (8 unter Par) an die 2. Stelle vor. Von den anderen 89 Profis brachte es an den vier Tagen keiner auf eine Runde von weniger als 67 Schlägen. Trotz der phantastischen Leistung kam McIlroy nie nahe an Scottie Scheffler heran.

Das Gegenstück zum Masters 2011

McIlroy lieferte mit seiner phänomenalen Runde das exakte Gegenstück zur Schlussrunde am US Masters 2011 ab. Damals führte er nach drei Runden mit vier und mehr Schlägen Vorsprung. Auch nach neun Löchern der Schlussrunde sah er noch wie der sichere Sieger aus. Auf der zweiten Platzhälfte jedoch erlebte er ein Desaster. Er kam mit 80 Schlägen (8 über Par) ins Ziel und fiel in den 15. Rang zurück, zehn Schläge hinter dem südafrikanischen Sieger Charl Schwartzel. Acht über Par damals, acht unter Par diesmal. Aber der Sieg war ihm trotz des exzellenten Gesamtergebnisses von 7 Schlägen unter Par nicht vergönnt. Scottie Scheffler war zu stark.

McIlroy geht ein Triumph am US Masters nach wie vor ab. Die übrigen drei Majorturniere hat er mindestens einmal gewonnen: einmal das US Open, einmal das British Open und zweimal die US PGA Championship. Allein mit der Schlussrunde am Masters 2022 zeigte der 32-jährige McIlroy auf, welches Potential nach wie vor in ihm steckt - auch wenn der letzte der vier Majortitel mittlerweile fast acht Jahre zurückliegt. (sda)

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