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Kleiner Final

2:1-Erfolg gegen Marokko: Kroatien steht zum dritten Mal auf dem WM-Podest

Kroatien entscheidet das vorletzte Spiel der WM für sich. Das Team setzt sich in einer unterhaltsamen Partie mit 2:1 gegen Marokko durch. Für das Vier-Millionen-Einwohner-Land ist es bereits die dritte WM-Medaille seit 1998.

Das Vier-Millionen-Einwohner-Land staubt zum dritten Mal seit 1998 eine WM-Medaille ab.
Bild: Bild: Thanassis Stavrakis / AP

«Das Match ist für uns ein grosses, kein kleines Final. Es wäre ein Riesending, wenn wir hier Bronze holen», stellte Kroatien-Coach Zlatko Dalic vor dem Spiel um Platz Drei klar. Seine Spieler folgten der Marschroute und sicherten sich dank eines 2:1-Erfolgs über Marokko den dritten Rang an dieser Weltmeisterschaft in Katar. Kroatien setzt damit eine europäische Serie fort. In den letzten elf Austragungen ging dieser Rang immer nach Europa. Das kleine Land vom Balkan steht bereits zum dritten Mal auf dem WM-Podium.

Das vorletzte Spiel der WM geniesst zuweilen einen zweifelhaften Ruf. Es fallen oft Begriffe wie Kehrausspiel, goldene Ananas oder Trostpreis. Das mag vor allem bei grossen Fussball-Nationen stimmen. Wenn das grosse Ziel des WM-Titels im Halbfinal ein jähes Ende findet, kommen die Überstunden einer Strafaufgabe gleich. Ganz anders präsentiert sich die Situation bei dieser Ausgabe.

Auch wenn Kroatien vor vier Jahren als Vizeweltmeister hervorging, kam der Einzug unter die letzten Vier dennoch überraschend. Bei Marokko war es gar eine riesige Sensation. Die Nordafrikaner erreichten Historisches, qualifizierten sich als erster Vertreter aus ihrem Kontinent überhaupt für einen WM-Halbfinal.

Verrückte Startphase

Aufgrund dessen entwickelte sich wenig erstaunlich ein unterhaltsamer Schlagabtausch. Die Kroaten kamen nach einer ausgeklügelten Freistossvariante zur frühen Führung. Die Hereingabe aus dem linken Halbfeld erreichte Perisic, der ins Zentrum köpfte. Dort stand wiederum Gvardiol (7.) bereit, der mit einem wuchtigen Flugkopfball einnickte.

Achraf Dari (Nr. 20 in Rot) sorgt mit seinem Kopfballtor für das zwischenzeitliche 1:1.
Bild: Bild: Andre Penner / AP

Die Antwort der Marokkaner liess nicht lange auf sich warten. Im direkten Gegenangriff fiel der Ausgleich ebenfalls über einen Standard. Kroatien-Mittelfeldspieler Majer verlängerte den Ball unfreiwillig in den Fünfmeterraum, dort schaltete Dari (9.) am schnellsten, der ebenfalls mit dem Kopf erfolgreich war.

Luka Modric, der sein 162 Länderspiel bestritt, war oft damit beschäftigt, den Spielaufbau seiner Kroaten auszulösen. Er stellte mal wieder unter Beweis, dass er auch im Alter von 37 Jahren für sein Nationalteam unverzichtbar ist. In der 24. Minute erwischte er beinahe Marokko-Goalie Bono mit einem Flachschuss aus der zweiten Reihe. Beim Nachfassen konnte der Versuch jedoch entschärft werden.

Nach der Partie verkündete der Weltfussballer des Jahres 2018, dass er Übungsleiter Zlatko Dalic weiterhin zur Verfügung stehen werde – zumindest bis zum Finalturnier der Nations League im Sommer. «Ich geniesse es im Nationalteam, ich bin glücklich. Ich denke, dass ich immer noch auf hohem Niveau spielen kann», so der Real-Star gegenüber dem TV-Sender «BeIN Sports». Ob danach noch die Europameisterschaft in Deutschland folgen soll, liess er offen.

Sehenswerter Schlenzer sorgt für das Endresultat

Der sehenswerte Schlenzer von Mislav Orsic landet im Tor.
Bild: Bild: Hassan Ammar / AP

Die «Löwen vom Atlas» hielten jedoch weiter dagegen. Ein Hakimi-Vorstoss (29.) wurde beinahe mit der Führung belohnt. Die Flanke des Aussenverteidigers kam jedoch in den Rücken des im Zentrum völlig blank stehenden En-Nesiry. Vor der Pause sorgte Orsic (42.) dennoch für das verdiente 2:1 für Kroatien, das mehr vom Spiel hatte. Sein sehenswerter Schlenzer fand über den Goalie hinweg den Weg via Innenpfosten ins Tor.

Im zweiten Durchgang schwanden allmählich die Kräfte bei den Marokkanern. Als mit El Yamiq in der 68. Minute auch noch der vierte Abwehrspieler verletzt ausfiel, war der Qualitätsunterschied sichtbar.

Enttäuschte Marokkaner liessen nach Spielschluss ihren Frust am Schiedsrichtergespann aus.
Bild: Bild: Thanassis Stavrakis / AP

Aufregung entstand nochmals in der 74. Minute, als Gvardiol im gegnerischen Strafraum fiel. Amrabat hatte ihn am Unterschenkel erwischt. Doch die Pfeife des katarischen Unparteiischen Abdulrahman Al Jassim blieb stumm. Auch der Videoschiedsrichter griff nicht ein.

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