notifications
Schwyz

Wie wir jetzt den kleinen Läden helfen können

«Die Corona-­Krise ist auch eine Chance, unseren solidarischen Umgang mit unseren Mitmenschen neu zu leben», schreibt «Bote»-Redaktor Ruggero Vercellone. Er macht einen Vorschlag, wie man den Kleinstunternehmen unter die Arme greifen kann.

Die Krise, die das Corona-Virus ausgelöst hat, trifft uns alle. Vor allem in unserer persönlichen Bewegungsfreiheit, die nun für uns alle ganz ungewohnt drastisch eingeschränkt wird. Die Corona-­Krise ist aber auch eine Chance, unseren solidarischen Umgang mit unseren Mitmenschen neu zu leben.

Ich denke da vor allem an all die vielen Kleinstbetriebe, die durch die nötig gewordenen bundesrätlichen Anordnungen stillgelegt worden sind und von einem Tag auf den anderen gar keine Einnahmen mehr generieren können. Ich denke dabei an Coiffeurgeschäfte, Restaurants, Bars, Blumengeschäfte, Freischaffende im kulturellen oder künstlerischen Bereich und an alle jene, die Dienstleistungen anbieten, die sie jetzt nicht mehr anbieten können.

Wie lange diese Notsituation andauern wird, wissen wir alle nicht. Was wir aber wissen, ist, dass für diese Kleinstunternehmen die wegfallende Liquidität tödlich sein kann. Nur schon ein paar Wochen ohne Einnahmen können dazu führen, dass diese Mitmenschen ihre Rechnungen nicht mehr bezahlen können. Ihnen allen droht der Konkurs!

Wie könnten wir alle in solidarischer Gemeinschaft solche Szenarien überwinden? Mir kam da so eine Idee, die durchaus hilfreich sein könnte und uns gar nicht so stark einschränken würde.

Wir kaufen jetzt Gutscheine! Jeder Gutschein, der jetzt für eine spätere Dienstleistung gekauft und jetzt auch bezahlt wird, sichert dem Lädeli- oder Restaurantbetreiber während jener Zeit, in der sein Geschäft stillgelegt wird, die Liquidität. Er kann damit die Miete bezahlen, ausstehende Rechnungen begleichen oder sich selbst und seine Familie über die Runden bringen.

Und wenn dann – hoffentlich möglichst bald – die Notsituation vorbei ist, können wir unsere Gutscheine einlösen und doppelt geniessen in der festen Überzeugung, einem Mitmenschen in einer schweren Zeit geholfen zu haben.

Ich höre sie schon, die Kritiker dieser Idee. Das bringe doch nichts und berge die grosse Gefahr in sich, dass die Gutscheine im Fall eines doch eintretenden Konkurses verloren wären. Das könnte eintreffen. Aber dieses Risiko gehe ich ein. Ich bin mir aber gerade in der jetzigen Zeit bewusst, dass das Leben an und für sich ein Risiko ist. Das gute Gefühl, dass ich die Existenzangst ein paar meiner Mitmenschen lindern konnte, ist mir mehr wert als der mögliche Verlust von ein paar Hundert Franken.

Ruggero Vercellone

Redaktor

Kommentare (1)