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Kanton Schwyz

Sandro Patierno in die Regierung gewählt

Der siebte und letzte Sitz im Schwyzer Regierungsrat ist vergeben. Das Rennen machte mit grossem Vorsprung der Neue Sandro Patierno von der CVP. Die SP bleibt weiterhin aussen vor.
Sandro Patierno
Bild: PD
Der neu gewählte Schwyzer Regierungsrat Sandro Patierno. (Keystone)

Update 13.30 Uhr

Es war ein klarer Fall: CVP-Kandidat Sandro Patierno, Schwyz, ist bei den Nachwahlen am Sonntag mit 18'309 Stimmen als siebter Regierungsrat gewählt worden. SP-Kandidat Michael Fuchs kam auf 11'102 Stimmen. Er machte an seinem Wohnort Küssnacht nochmals Boden gut. Aber sie SP holt den vor acht Jahren verlorenen Regierungssitz nicht zurück. Der wilde Kandidat Peter Abegg aus Rothenthurm kam auf achtungsvolle 2207 Stimmen.

Update 12.30 Uhr

Sandro Patierno von der CVP hat nach 27 von 30 ausgezählten Gemeinden einen klaren Vorsprung. Er hat rund doppelt soviele Stimmen wie SP-Herausforderer Michael Fuchs. Der Wilde Peter Abegg durchbrach die Marke von 2000 Stimmen. Galgenen, Küssnacht und Lachen sind noch nicht ausgezählt. gh

Ausgangslage

Am Sonntag endet der Wahlkampf um den siebten Regierungsrat. Wie schon der erste Wahlgang vom 22. März findet auch der zweite Urnengang unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt: Ein Wahlzentrum oder Wahlfeiern wird es wegen der Coronapandemie nicht geben. Für den zweiten Wahlgang ist nur die briefliche Stimmabgabe möglich.

Noch zu besetzen ist der Sitz von Othmar Reichmuth (CVP), der im letzten Herbst in den Ständerat gewählt worden ist. Seine Partei schickt als Nachfolger Sandro Patierno ins Rennen. Der 51-jährige Energieberater geht als Favorit in den zweiten Wahlgang, denn der Kantonsrat und frühere Schwyzer Bezirksammann verpasste die Wahl im ersten Anlauf nur um 50 Stimmen.

Er liess seinen Gegenspieler, Michael Fuchs von der SP, klar hinter sich. Der 46-jährige Linke, der als Ammann zwölf Jahre den Bezirk Küssnacht leitete, ist Geologe und führt ein Unternehmen für Messtechnik. Er soll für die SP den Sitz in der Regierung erobern, den die Partei vor acht Jahren verloren hatte.

Einen Monat vor dem Wahltermin tauchte noch ein wilder Kandidat auf. Es handelt sich um den parteilosen 58-jährigen Landwirt Peter Abegg aus Rothenthurm.

Im ersten Wahlgang wiedergewählt wurden die fünf Bisherigen Petra Steimen-Rickenbacher und Kaspar Michel (beide FDP), André Rüegsegger und Andreas Barraud (beide SVP) sowie Michael Stähli (CVP). Zudem schaffte es Herbert Huwiler (SVP) neu in den Regierungsrat. Er ersetzt dort seinen Parteikollegen René Bünter (SVP).

Der Schwyzer Regierungsrat in der Übersicht 

Fünf Bisherige sind im ersten Wahlgang bestätigt worden:

- Der 62-jährige Andreas Barraud (Bennau) ist seit 2008 Regierungsrat. Er ist der älteste und der amtsälteste in der Schwyzer Exekutive. Barraud leitet die Volkswirtschaftsdirektion. Der SVP-Magistrat kämpft an vorderster Front gegen ein Bundesasylzentrum im Schwyzer Talboden. Barraud ist Hochbauzeichner und Betriebswirt.

- Der ehemalige Staatsarchivar Kaspar Michel (Rickenbach) ist seit 2010 Regierungsrat. Der 49-jährige Freisinnige ist für die Finanzen zuständig. Den Staatshaushalt hat er bis zum Ausbruch der Corona-Krise mit Erfolg saniert.

- André Rüegsegger (Brunnen) ist 43 Jahre alt und gehört der SVP an. Der Jurist und Anwalt wurde 2012 erstmals in den Regierungsrat gewählt, er leitet das Sicherheitsdepartement. Er vereinfachte die Organisation der Strafverfolgung und musste eine kleine Polizeiaffäre bewältigen.

- Michael Stähli (Lachen) ist seit vier Jahren Regierungsrat und Vorsteher des Bildungsdepartements. Eine Aufgabe, die für den CVP-Magistraten ansteht, ist der Entscheid, an welchen Standorten der Kanton Mittelschulen haben soll. Stähli ist 52 Jahre alt, Architekt und Baubiologe.

- Petra Steimen-Rickenbacher (Wollerau) ist 53 Jahre alt und startet in ihre dritte Legislatur als Regierungsrätin. Sie ist ausgebildete Primarlehrerin und war auch als Liegenschaftsverwalterin tätig. Steimen ist Mitglied der FDP und leitet das Departement des Innern. Ende 2019 erlitt sie einen Herzinfarkt. Im ersten Wahlgang wurde sie, die die einzige Frau in der Schwyzer Exekutive ist, mit dem besten Resultat aller Kandidierenden im Amt bestätigt.

Die beiden Neuen sind:

- Der neu gewählte Herbert Huwiler (Freienbach) ist 49 Jahre alt und gehört der SVP an. Er löst in der Regierung seinen Parteikollegen René Bünter ab, der überraschend nach nur vier Jahren das Handtuch geworfen hat. Huwiler ist Betriebswirt, leitete im Kantonsrat die SVP-Fraktion und schaffte die Wahl im ersten Wahlgang.

- Der 51-jährige Sandro Patierno (Schwyz) von der CVP folgt auf den in den Ständerat gewählten Christlichdemokraten Othmar Reichmuth. Patierno arbeitet als Energieberater. Er ist Mitglied des Kantonsrats und war ferner vier Jahre Schwyzer Bezirksammann.

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