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Sattel

Weil der Schnee fehlt: Wein statt heisse Schokolade

Dort, wo im Winter normalerweise Schnee liegt, spriessen fast schon die ersten Blumen. So wenig Schnee wie in dieser Saison gab es in den Skigebieten schon lange nicht mehr. Der fehlende Schnee zwingt die Betreibenden zum Umdenken.
Blick ins Gasthaus Herrenboden auf dem Hochstuckli.
Bild: PD

Eine weisse Landschaft, gut besuchte Berg-Restaurants und volle Pisten: Ein solches Bild sind wir uns vom Winter eigentlich gewohnt. Wer allerdings aktuell in die Zentralschweizer Berge fährt, trifft mehrheitlich auf grüne Landschaften und ungewohnt hohe Temperaturen. Keine einfache Situation für die Wintersport-Destinationen – sie machen jedoch das Beste daraus.

Wein statt heisse Schoggi

So zum Beispiel Silvan Betschart. Er ist der Besitzer des Berggasthauses Herrenboden im Gebiet Sattel-Hochstuckli. Die Beiz befindet sich direkt an der Skipiste. Dass diese vorübergehend geschlossen bleibt, bekommt Betschart zu spüren. «Wir erreichen diese Saison niemals die Einnahmen der letzten Wintersaison», sagt der Wirt gegenüber PilatusToday , der aber gleichzeitig optimistisch bleibt.

Während die Ski-Gäste ausbleiben, locken die Temperaturen nämlich vermehrt Wandergäste in sein Lokal. Entsprechend stellt der Gastwirt auch einen Unterschied bei den Konsumationen fest. «Wir verkaufen derzeit weniger heisse Schoko und Suppen, dafür mehr Weine und Fitnessteller.» Auch die Stimmung im Lokal sei bei den Wandergästen entspannter als bei den Skifahrerinnen und Skifahrern. «Wir passen uns laufend dem Wetter und den Gästen an.»

Zuversicht statt Trübsalblasen

Dass Silvan Betschart die Situation gelassen nehmen kann, hat er der Gastro-Erfahrung seiner Eltern zu verdanken. «Sie lernten uns, dass es normal ist, dass nicht jede Saison gleich gut läuft.» Er erinnere sich beispielsweise an die Ski-Saison 1989. Dort blieb das Skigebiet den ganzen Winter lang zu.

Er habe mit den Jahren gelernt, flexibel zu sein und sich der Situation anzupassen. Weiter liege sein Fokus nicht nur auf dem Winter. Der Skibetrieb sei zwar eine wichtige Einnahmequelle, die Sommer- und Herbsttouristen spielen bei der Jahresrechnung jedoch ebenfalls eine grosse Rolle.

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