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ÖV

Neue Busverbindung gefordert

Rund um die Rigi fahren Busse, nur nicht auf der Strecke von Immensee nach Arth. Das will SP-Kantonsrat Jonathan Prelicz ändern und fordert, eine neue Verbindung zu prüfen. Die Verkehrsbetriebe sind skeptisch.
Mit dem ÖV nicht erschlossen: die Strecke von Immensee nach Arth.
Bild: Google Maps

Niels Jost

Für Pendler ist die Strecke Immensee–Arth ein grauer Fleck. Wer sie beispielsweise von Immensee Dorf angeht, der muss zunächst mit dem Bus nach Küssnacht, von dort aus mit dem Zug nach Arth-Goldau und nach einem weiteren Umsteigen mit dem Bus nach Arth ins Dorf fahren. Reisezeit: je nach Verbindung zwischen 34 und 39 Minuten. Die direktere Alternative wäre, vom Immenseer Dorfkern zum Bahnhof zu laufen und von dort aus wiederum den Umweg über Arth-Goldau in Kauf zu nehmen, um nach Arth zu gelangen. Das dauert zwischen 20 und 43 Minuten.

Zu lang, findet SP-Kantonsrat Jonathan Prelicz. Er kennt die Strecke bestens, pendelt er doch regelmässig von seinem Wohnort in Arth nach Küssnacht, wo er an der Musikschule unterrichtet oder mit dem dortigen Männerchor probt. Er hat nun ein Postulat eingereicht, in dem er die Schwyzer Regierung dazu auffordert, eine neue Busverbindung Küssnacht–Immensee–Arth-Goldau zu prüfen. Damit könnte die Reisezeit vor allem auf der besagten Teilstrecke Immensee–Arth erheblich verkürzt werden. «Ein Bus könnte die Strecke in 10 statt in 40 Minuten zurücklegen», sagt Prelicz auf Anfrage. Von den neuen Anschlussmöglichkeiten könnte zudem das touristische Angebot der betroffenen Gemeinden profitieren, ist Prelicz überzeugt. «Das wäre ein Gewinn für die ganze Region. Interessant wäre die Verbindung aber auch für Schüler des Gymnasiums Immensee, welche aus Arth kommen.» Das sind derzeit 7 der 350 Gymi-Schüler, wie es auf Anfrage heisst.

Das Anliegen kommt über die Parteigrenzen hinweg an. Zu den Mitunterzeichnern von Preliczs Vorstoss gehören auch die beiden CVP-Kantonsräte Mathias Bachmann, Merlischachen, und Adrian Dummermuth, Goldau, sowie zwei SP-Vertreter aus Küssnacht, Prisca Bünter und Alex Keller.

ÖV-Betreiber: «Kein Kundenbedürfnis»

Die Antwort der Schwyzer Kantonsregierung auf den Vorstoss ist noch ausstehend. Klar ist hingegen schon jetzt, wer für den Betrieb dieser neuen Busverbindung prädestiniert wäre. Denn in der Region gibt es zwei grosse ÖV-Anbieter: die Zugerland Verkehrsbetriebe (ZVB) sowie die Auto AG Schwyz. Letztere bietet bereits heute Busverbindungen beinahe rund um die Rigi an ausser eben auf der Strecke zwischen Immensee und Arth. «Hier klafft eine sechs Kilometer lange Lücke», drückt es Jonathan Prelicz passend aus.

Dessen ist sich André Diethelm bewusst. Der Direktor der Auto AG Schwyz sagt denn auch, dass man sich schon über eine Busverbindung auf dieser Strecke Gedanken gemacht hat, allerdings ohne diese Idee wirklich konkret weiterzuverfolgen. Denn: «Wir haben noch keine Rückmeldungen von Kunden erhalten, dass auf dieser Strecke ein Bedürfnis besteht.»

Gleiches ist auch von der ZVB zu hören. Ob für Immensee-Arth eine Nachfrage bestünde, könne man derzeit nicht beurteilen, da die ZVB auf diesem Abschnitt kein Angebot fahre. Auch Anregungen habe man diesbezüglich noch keine erhalten, sagt Mediensprecherin Gabriela Kaufmann. Offen lässt sie ebenso, ob sich die ZVB vorstellen könnte, dereinst die geforderte neue Busverbindung anzubieten. Kaufmann hält hierzu allgemein fest: «Für die Einführung einer neuen Busverbindung braucht es einen Besteller, zum Beispiel der Kanton Schwyz, ein Bezirk oder eine Gemeinde. Falls die Verbindung bestellt würde, werden die Zugerland Verkehrsbetriebe AG sicher eine Offerte einreichen, um die Buslinie zu betreiben.» Dasselbe sagt auch André Diethelm: «Käme es zu einem Ausschreibeverfahren, wäre es für uns von Interesse, das Angebot zu prüfen.»

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