«Die Funktionalität, dass alle Wünsche, die wir an dieses Gebäude hatten, erfüllt wurden, die gute Eingliederung in die Gegend sowie die Tatsache, dass hier ein moderner Holzbau erstellt werden soll, haben mich überzeugt.» So umschreibt Landammann und Baudirektor André Rüegsegger, weshalb die Wahl als Siegerprojekt für das neue Verwaltungs- und Sicherheitszentrum im Kaltbach auf dieses Projekt fiel.
Eine fachlich und politisch breit abgestützte Jury hat das Projekt «Propeller» des Planerteams Sollberger Bögli Architekten AG, Biel, und Klötzli Friedli Landschaftsarchitekten AG, Bern, zum Sieger erkoren, heisst es dazu in der Medienmitteilung des Baudepartementes. Der Regierungsrat hat diesem Vorschlag zugestimmt – jetzt geht es an die Feinarbeit und die weitere Planung. Der Kantonsrat stimmte im November 2021 mit 78 zu 13 Stimmen dem jetzt umgesetzten Planungskredit zu.
Rüegsegger rechnet mit mindestens 100 Millionen Franken
Das neue Verwaltungs- und Sicherheitszentrum Kaltbach soll künftig rund 400 Arbeitsplätze anbieten und in erster Linie Ersatz für das ehemalige AHV-Gebäude an der Bahnhofstrasse sein. Dieses ist am Ende seiner Lebensdauer angekommen. «Wir müssen dieses ersetzen», sagt Baudirektor Andreas Rüegsegger. Allein die Tatsache, dass die 235 Arbeitsplätze der kantonalen Verwaltung von dort in Provisorien umgesiedelt werden müssten, würde immense Kosten verursachen. Zum Vergleich: Für die weit kleinere Kantonssschule Ausserschwyz mussten provisorische Schulzimmer für 7 Millionen Franken aufgestellt werden.
Der Neubau im Kaltbach bietet darüber hinaus aber auch Platz für eine gemeinsame Polizei-Einsatzzentrale für die Kantonspolizeien Zug und Schwyz. Zudem steht auch die Verlegung der Stützpunktfeuerwehr der Gemeinde Schwyz und des Rettungsdienstes Schwyz an diesen Standort zur Diskussion.
Je nach Ausbaustandard – etwa der Anzahl der am Schluss realisierten Parkplätze – werden die Kosten höher oder kleiner ausfallen. «Ich rechne aber mit mindestens 100 Millionen Franken», sagt Rüegsegger. Langfristig kann der Kanton damit aber auch Kosten sparen. So sollen unterhaltsintensive, kantonseigene Aussenstandorte der kantonalen Verwaltung im Talkessel Schwyz am neuen Standort zusammengeführt werden. Damit sollen nicht nur die Effizienz erhöht, sondern auch Mietkosten von rund einer Million Franken pro Jahr eingespart werden können.
Lichthof, Sitzungsräume und Mensa
Der «Propeller» ist als kreuzartiges Gebäude konzipiert, das wie bisher im Kaltbach über die Schlagstrasse erschlossen werden soll. Geplant ist ein moderner Holzbau samt Stahl- und Beton-Konstruktion in Hybridbauweise.
Das Gebäude soll über Minergiestandard A verfügen, dazu kommt auf dem Flachdach eine grosse Fotovoltaik-Anlage, die über eine Jahresleistung von 760 MWh verfügt. Das Atrium im Innern verfügt über ein grosses Oblicht und bildet damit einen fünfstöckigen Lichthof. Neben der Mensa, Büroräumen und Parkplätzen sollen auch verschiedene zweistöckige Versammlungsräume entstehen. Die Besucherparkplätze sollen im Aussenbereich, die überwiegende Zahl der Parkplätze aber unterirdisch zur Verfügung gestellt werden.
So geht es weiter
Das jetzt präsentierte Siegerprojekt wird nun weiterbearbeitet. Gestützt auf das vorliegende Wettbewerbsergebnis, können die detaillierten Anforderungen nunmehr verfeinert werden. Auf dieser Grundlage werden dann die Pläne für das Gesamtprojekt abschliessend ausgearbeitet.
Der Zeitplan ist ehrgeizig. Landammann André Rüegsegger hoffft, dass dem Kantonsrat das Projekt Ende 2023, Anfang 2024 zur Ausgabenbewilligung unterbreitet werden kann. «Ein Bezug des Zentrums wäre im Idealfall dann Ende 2027 möglich.»
Der heutige Standort an der Bahnhofstrasse wird für eine neue gewerbliche Nutzung frei. In Zusammenarbeit mit einem privaten Investor sollen neue, wertschöpfungsstarke Arbeitsplätze angeboten werden. Ein Studienverfahren, zusammen mit der Gemeinde Schwyz und Gewerbevertretern, wurde bereits eingeleitet. (adm)