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Schwyz

So professionell läuft eine Rettung aus dem Eis

Wenn jemand durchs Eis bricht, zählt jede Minute. Dank moderner Ausrüstung und geschulten Feuerwehrleuten sind die Überlebenschancen grösser denn je. Bilder einer eindrücklichen Rettungsübung auf dem Sihlsee.

Es ist kein Zufall, dass der freiwilligen Feuerwehr von Lauerz in der Eisrettung eine Pionierrolle zukommt. Der Lauerzersee gefriert relativ schnell. Rund um die Insel Schwanau strömt viel Methangas aus dem Seegrund. «Das kann zu Eisblasen mit geschwächter Eisstruktur führen», weiss Feuerwehr-Kommandant Elmar Bürgi. Ist das Eis mit Schnee überdeckt, ist das Risiko noch schwerer abzuschätzen.

Die Lauerzer Feuerwehr hat 2015 modernes Einsatzgerät angeschafft, um im Notfall schnell helfen zu können. Vorbei sind die Zeiten, in denen sich die Retter mit einer Leiter vorsichtig einem Eisloch nähern. «Die Unterkühlung ist das grösste Problem», so Bürgi, «eine schnelle Rettung ist matchentscheidend.» Konkret haben die Lauerzer ein Mayday-Hansa-Board samt Ausrüstung gekauft.

Das leichte Kunststoff-Board ist robust, schnell einsetzbar und bietet grösstmögliche Eigensicherheit. Die Erfahrungen waren derart positiv, dass sich auch die Feuerwehren von Einsiedeln und Wangen für ein Hansa-Board entschieden haben. Die drei Korps übten am Samstag beim Etzelwerk auf dem gefrorenen Sihlsee die Personenrettung aus dem Eis.

Ein Spezialist oder eine Spezialistin der Feuerwehr schlüpft zuerst in einen Überlebensanzug, dem auch eisig kaltes Wasser nichts anhaben kann. Dann geht es im Spurt zum Eisloch, immer mit einem Karabiner zum Board verbunden.

Das Hansa-Board selbst hängt an einer 300 Meter langen Leine. Kaum ist der Versunkene gepackt, ziehen die Feuerwehrleute am Ufer das Rettungsgerät zurück. Das macht die Rettung deutlich schneller als früher.

Alles in allem ziehen die Verantwortlichen nach der gemeinsamen Übung eine positive Bilanz. Man hat erkannt, dass vor allem bei solch hochspezialisierten Rettungsaktionen ein gemeinsames Üben sinnvoll und nötig ist.

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