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Schwyz

Der Kantonsrat legt sich mit dem Wolf an

Der Schwyzer Kantonsrat will den Wolfsbestand regulieren - und mit einer Standesinitiative Druck auf Bundesbern ausüben.
Bild: KEYSTONE/EPA EFE/J.L. CEREJIDO

Mit 65 zu 19 Stimmen hat das Parlament am Mittwoch das SVP-Postulat "Standesinitiative: Schutz vor Grossraubtieren" erheblich erklärt. Der Regierungsrat zeigte sich zwar einverstanden mit dem Inhalt des Vorstosses. Er sprach sich jedoch gegen die Erheblicherklärung aus, weil auf Bundesebene bereits eine Revision des Jagdgesetzes in Gang sei.

Nach Ansicht von SVP, FDP und Mitte ist eine Regulierung des Wolfbestandes dringend nötig. Auch im Kanton Schwyz sei die Entwicklung Besorgnis erregend, es gebe immer wieder Sichtungen von Wölfen. Die Sicherheit von Herden und Menschen sei zunehmend in Frage gestellt.

Landwirte könnten teilweise gar nicht mehr auf die Alp, sagte einer der Postulanten aus der SVP. Einzelne Wölfe kämen immer näher an besiedelte Gebiete und hätten keine Scheu mehr vor Menschen. Die unkontrollierte Ausbreitung des Wolfes müsse gestoppt werden. "Ansonsten ist es nur eine Frage der Zeit, bis Menschen und dabei vielleicht sogar Kinder zu Schaden kommen", warnte der Postulant.

"Neues Wahlkampfthema"

Ein Sprecher der SP sagte, dass die SVP mit den Wölfen ein neues Wahlkampfthema gefunden habe. Die SP stellte sich gegen die Erheblicherklärung des Postulats, wie auch die Grünliberalen, zumal es bereits Bestrebungen gebe, das Problem in den Griff zu bekommen.

Die Mitte wies darauf hin, dass ihr Ständerat Othmar Reichmuth in Bundesbern vor einiger Zeit eine Parlamentarische Initiative zur aktiven Regulierung des Wolfbestandes lanciert habe. Die mit dem Vorstoss von Reichmuth verbundene Gesetzesänderung sei auf gutem Weg. Eine Standesinitiative renne zwar offene Türen ein, so die Mitte, es könne allerdings nicht schaden, den Druck aus Schwyz aufrechtzuerhalten. (sda)

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