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Lachen

War der umgekippte Traktor zu leicht?

Ein Traktor mit Tonnen von Sägemehl im Anhänger kippt auf die Seite. Ein Experte ist nach dem spektakulären Crash in Ausserschwyz überzeugt: Der Hersteller des Zugfahrzeugs trägt eine Mitschuld.
Das Gefährt landete auf der Seite.
Bild: Leserbild March-Anzeiger

«Was im Nutzfahrzeugbereich seit Jahrzehnten erfolgreich eingesetzt wird, würde auch in der Landwirtschaft für mehr Sicherheit sorgen», sagt Peter Meier, Fahrzeugbauer mit jahrzehntelanger Erfahrung. Im Nachgang zum «Sägemehl-Unfall» in Lachen macht er darauf aufmerksam, dass zeitgerechte Fahrwerke und Bremssysteme enorm wichtig sind.

Denn das Interesse, möglichst viel Nutzlast zu erwirken, sollte nicht die Sicherheit negativ beeinflussen. «Es gilt das Massenverhältnis zwischen Zugfahrzeug und Anhänger kritisch zu beachten», erklärt Peter Meier. «Im Nutzfahrzeugbereich sind für einen 40-Tonnen-Zug immer mindestens 18-Tönner als Zugfahrzeuge notwendig. In der Landwirtschaft geht der Trend eher dahin, dass die Traktoren möglichst leicht sein sollten, damit die Nutzlast möglichst hoch sein kann.»

Eine Entwicklung, die dem Fachmann ein Dorn im Auge ist. «Bei schlecht reagierenden Anhängern hat die vergleichsweise kleine Masse des landwirtschaftlichen Zugfahrzeuges keine Chance», erklärt er. In kritischen Fahrsituationen würde es vom Anhänger einfach weggeschoben. Solche Unfälle haben sich in den letzten Jahren gesamtschweizerisch gehäuft, wie er beobachtet hat.

Ob dies beim Unfall in Lachen tatsächlich auch so passiert ist, ist (noch) nicht erwiesen. Es gebe aber Hinweise darauf. So oder so appelliert er an die Fahrzeugkonstrukteure und -bauer Fahrzeuge zu planen, die in technischer Hinsicht den heutigen Anforderungen gewachsen sind. Dies, um schlimmere Unfälle zu verhindern. asz

March-Anzeiger/Höfner Volksblatt

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