Um 14.30 starteten die Demonstranten die Antirassismus-Demonstration in Seewen. Viele trugen Plakate oder bunte Ballons mit sich. Dazu wurde auf manchen Wagen Technomusik abgespielt. Auch Familien waren mit ihren Kindern unterwegs. Anwesend waren auch zahlreiche lokale und kantonale Politgrössen aus dem linken Lager.
Die meisten freuten sich, dass so viele Schwyzerinnen und Schwyzer ein Zeichen gegen Rassismus setzten und auf die Strasse gingen. Für sie alle war dieses Zeichen nötig, nachdem am Güdelmontag in Schwyz eine 12köpfige Gruppe in Ku-Kux-Klan-Aufmachung mit Fackeln auf sich aufmerksam machten.
Nicht nur den Fasnachtsgästen fuhr damals der Schrecken in die Knochen. Das Thema blieb während Tagen national in den Schlagzeilen.
Der Schwarze Block sorgte für Ärger
Zum grossen Ärger der Organisatoren traf kurz vor Demo-Beginn in Seewen auch der Schwarze Block mit gewaltbereiten Mitgliedern ein. Sie hielten sich nur kurz an die Anweisungen der Polizei, sich nicht zu verhüllen.
Kurz nach Demobeginn kam es beim Schwyzerhof in Seewen bereits zu einer Auseinandersetzung. Mitglieder des Schwarzen Blocks duellierten sich mit Anhängern der Nazi- oder rechstsextremen Szene. Rund 30 Personen aus diesem Kreis hatte sich vor der alten Post aufgestellt. Nach ersten Wortgefechten kam es zu Schlägereien, die aber von der Kantonspolizei Schwyz schnell wieder unter Kontrolle gebracht werden konnten. Ein Reporter von Tele Züri wurde von einer Bierdose getroffen, eine Scheibe ging kaputt
Die Strecke bis zum Hauptplatz verlief dann ohne weitere Zwischenfälle. Auf der Höhe des Regierungsgebäudes wurden nochmals eindrückliche Reden gehalten, bevor der Demonstrationszug auf dem Hauptplatz stoppte. Neben Reden, Bier und Äpfeln erhielten die Kinder wiederum die Möglichkeit, ausgiebig auf dem Hauptplatz zu spielen.
Polizei mit Grossaufgebot
Zu weiteren Eskalationen auf dem Hauptplatz kam es nicht. Die Schwyzer Kantonspolizei riegelte den Platz gut ab und verunmöglichte so allfällige Scharmützel zwischen linken und rechten Gewaltbereiten.
Die Kantonspolizei Schwyz war mit einem Grossaufgebot präsent. Rund 50 Uniformierte waren im Einsatz und begleiteten nicht nur den Demonstrationszug, sondern waren an den Einfallsstrassen präsent, um allfällige Störenfriede rechtzeitig zu erkennen. 200 weitere Polizisten sollen als Reserve in Bereitschaft gestanden haben.
Ab 16.00 begann sich der Hauptplatz zu leeren. (adm/sb)
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