Motorprobleme während Heli-Flug

Es geschah am 29. Juni des letzten Jahres. Ein Fluglehrer und sein Schüler befanden sich mit der HB-ZHN der Robert Fuchs AG auf Schulungsflug. Auf dem Rückflug in Richtung Schindellegi vernahmen die beiden zwischen Siebnen und Galgenen kurz vor dem Erreichen der Reiseflughöhe ein unübliches Geräusch. Dabei drehte sich der Helikopter um die Hochachse nach links, und die Rotordrehzahl verringerte sich. 

Der Fluglehrer übernahm das Steuer und leitete eine Autorotation ein. Er entschied sich, Richtung Flugplatz Wangen-Lachen zu fliegen, weil er wusste, dass das Gelände dort flach und nicht besiedelt ist. Er setzte einen Notruf ab und informierte dabei über seine Absicht, in der Nähe des Flugplatzes Wangen-Lachen zu landen. Der Helikopter setzte rund 200 Meter südlich des Flugplatzes auf. Beide Insassen blieben unverletzt, der Helikopter erlitt keine Schäden.

Elf Betriebsstunden vorher zum letzten Mal kontrolliert

Die Schweizerische Sicherheitsuntersuchungsstelle Sust hat den Vorfall nun untersucht. Sie stellte fest, dass sich die obere Zündkerze aus dem Gewinde gelöst hatte und nicht mehr am Zündkerzenkabel befestigt war. Ebenso fehlte die zugehörige Zündkerzendichtung.

Wie die Sust ausführt, konnte sich der Unterhaltsbetrieb nicht erklären, wie sich die Zündkerze aus dem Zylindergewinde lösen konnte. Er habe diese fachmännisch montiert. Zudem sei das Gewinde in gutem Zustand gewesen und habe keinerlei Beschädigungen gezeigt. Die letzte technische Kontrolle sei rund elf Betriebsstunden vor dem Zwischenfall durchgeführt worden. 

Das Fehlen der Zündkerze sowie deren Dichtung habe nachvollziehbarerweise zu einem unrunden Lauf des Motors und letztlich zu einem Leistungsverlust geführt. Deshalb sei der Entscheid des Fluglehrers, das Steuer zu übernehmen, eine Autorotation einzuleiten und Richtung Flugplatz Wangen-Lachen zu fliegen, folgerichtig und sicherheitsbedacht gewesen. 

Irene Lustenberger