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Seewen

Markante Eibe unter Protest gefällt

Forstarbeiter haben am Mittwochmorgen einen der imposanten Bäume an der Hirschenstrasse in Unterseewen gefällt. Die Polizei begleitete die Aktion.
Pneukran und Baumgreifer fuhren morgens um 7 Uhr vor.
Bild: Geri Holdener, Bote der Urschweiz
Nachbarn diskutieren mit den Verantwortlichen und der Polizei.
Bild: Geri Holdener, Bote der Urschweiz
Um 8.15 Uhr wurde der Baum gefällt.
Bild: Geri Holdener, Bote der Urschweiz

Die Baumfällaktion war eigentlich schon für Dienstag geplant. Mit schwerem Gerät sollte von der Hirschenstrasse aus gesägt und geschnitten werden. Aus Platzgründen war das nicht möglich (mehr dazu heute in der Zeitungsausgabe).

Am Mittwochmorgen um 7 Uhr kamen Pneukran und Baumgreifer wieder vor Ort, diesmal von der anderen Seite her. Rasch formierte sich Widerstand der Anwohnerschaft. «Kreuz»-Wirt Peter Rickenbacher schaltete die Polizei ein. Nach langem Hin und Her fällten, unter dem Protest von Nachbarn, Arbeiter die markante Eibe auf dem Areal. Den Ginkgo nebenan liess man stehen.

Beide Bäume sind wohl gegen 250 Jahre alt und prägen das Dorfbild von Unterseewen. Der Fall ist auch politisch brisant. Der Bezirk informierte die Grundbesitzerin, die Bäume stellten eine Gefahr dar. Sie müssten zumindest zurückgeschnitten werden. Derweil prüft die Gemeinde Schwyz, einen Baumschutzartikel in ihren Schutzzonenplan aufzunehmen. Baumexperte Willy Kempf sagte dem «Boten», die beiden Bäume seien in einem sehr guten Zustand und würden kein erhöhtes Sicherheitsrisiko darstellen.

Die Eiben (Taxus) bilden laut Wiki eine Pflanzengattung in der Familie der Eibengewächse (Taxaceae). Die zehn bis elf Arten sind hauptsächlich in den gemäßigten Gebieten der Nordhalbkugel verbreitet; in Europa ist die Europäische Eibe (Taxus baccata) als einzige Art heimisch. Die Eibe ist ein Baum, dem oft ein hohes Alter zugeschrieben wird, ohne dass es dafür Beweise gibt. Da die ältesten bekannten Eiben den größten Teil ihres Kernholzes durch Fäulnis verloren haben ist eine Altersschätzung anhand von Baumringen meist nicht möglich. Es ist jedoch wahrscheinlich, dass auf den Britischen Inseln Eiben vorkommen, die 2000 Jahre oder älter sind.

Die Eiben-Arten sind hauptsächlich in der gemäßigten Zone der Nordhalbkugel verbreitet. In der Neuen Welt erreichen sie südwärts noch Mexiko, Guatemala und El Salvador. In Südostasien sind sie in tropischen Gebirgswäldern vertreten und überschreiten auf Celebes den Äquator. Während sie im Norden ihres Verbreitungsgebietes in tieferen Lagen vorkommen, erreichen sie in den Tropen Höhenlagen von 3000 Meter. gh

Bericht am Donnerstag im «Boten»

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