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Einsiedeln/Zürich

Lieber ins Kloster statt zum Flughafen

Der Flughafen Zürich rechnet wegen der Air Force One von Donald Trump mit einem Besucheransturm. Mönch Martin Werlen vom Kloster Einsiedeln hingegen ist gar nicht beeindruckt.
Die kecke Antwort von Mönch Martin Werlen.
Bild: Twitter

Mönch Martin meldet sich mit seinem unvergleichlichen Timing heute Mittag auf Twitter zu Wort. Kurz zuvor informierte der Flughafen Zürich, morgen Dienstag werde die Zuschauerterrasse früher als normal geöffnet. Zwischen 8 Uhr und 10 Uhr wird mit der Landung der Air Force One gerechnet. US-Präsident Donald Trump besucht das WEF in Davos.

Kurzum hat Werlen auf den Flughafen-Tweet geantwortet und den Schaulustigen ein Alternativprogramm angeboten. «Wer etwas Verheissungsvolles erleben will, darf morgen zum Festtag des heiligen Meinrad nach Einsiedeln kommen.»

Schliesslich entwickelte sich dank ihm die Benediktiner-Abtei und das Dorf Einsiedeln. Jetzt heisst es abwarten und Tee trinken. Wer alles kommt spontan ins Klosterdorf und wieviele wollen in Zürich den Präsidenten-Jumbo anhimmeln?

Ganz klar ist indes, dass das Kloster Einsiedeln im Gegensatz zum Flughafen kein riesiges Sicherheitskonzept braucht. Die Kantonspolizei Zürich steht vor einer grossen Aufgabe. Die speziellste Herausforderung dieses ganzen Jahres sei sicher der Besuch von Donald Trump, sagte Marcel Frei, Gesamteinsatzleiter WEF der Kapo Zürich, am Montag vor den Medien in der WEF-Einsatzzentrale am Flughafen.

«Die Gefährdungseinschätzung von Trump ist jetzt nochmals höher als 2018», sagte Frei laut der Agentur Keystone-SDA. Der Grund sei der Konflikt der Amerikaner mit dem Iran und die Tötung des iranischen Generals Qasem Soleimani durch eine US-Drohne.

«Allein die Anhalteposition des Präsidentenflugzeuges Air Force One auf dem Flughafenfeld war ein riesiges Thema», sagte der Gesamteinsatzleiter. Der Secret Service, das Schutzorgan des Präsidenten, habe aber den Vorschlag der Kapo akzeptiert. Die Zusammenarbeit mit dem Secret Service sei auf Augenhöhe. «Sie vertrauen uns», erklärte Frei. «Wir sind auch Profis. Das spüren sie.»

Der Gesamteinsatzleiter hofft auf gutes Flugwetter, damit Trump mit dem eigenen Helikopter Marine One nach Davos fliegen kann. Das sei ganz klar sicherer als die Strassenfahrt im Konvoi. Läuft alles nach Plan, wird Air Force One am früheren Mittwochnachmittag wieder abheben. gh

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