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Küssnacht

Klausjagen wird erneut abgesagt

Wie schon letztes Jahr findet in Küssnacht auch heuer kein Klausjagen statt. Der Bezirk verweist auf die aktuelle Pandemielage. Allerdings: Mit wilden Klausjägern wird man auch am kommenden 3. Dezember rechnen müssen.
Die Klausjäger vor einem Jahr unterwegs Richtung Hauptplatz, begleitet von der Polizei.
Bild: Geri Holdener, Bote der Urschweiz
Im Gleichschritt und mit Schutzmasken ging es über den Küssnachter Hauptplatz.
Bild: Geri Holdener, Bote der Urschweiz

«In Absprache mit dem Bezirk Küssnacht, der Kantonspolizei Schwyz und dem Amt für Gesundheit haben die beiden St. Niklausengesellschaften Küssnacht und Immensee entschieden, die abendlichen Hauptumzüge vom 3. Dezember 2021 abzusagen.» Das hat der Bezirk Küssnacht am Donnerstag mitgeteilt. Demnach würden die aktuelle Pandemiesituation und die zu erwartende Besucheranzahl einer Umzugsdurchführung entgegenstehen.

Abgesagt ist gemäss der Mitteilung auch der Küssnachter Kinderumzug am Klaustagsnachmittag. Er wird durch vier getrennte Umzüge ersetzt, die bei den jeweiligen Schulhäusern beginnen und enden. Stattfinden werden, mit den erforderlichen Covid-Schutzmassnahmen, der Immenseer Schülerumzug, die Anlässe Klausabholen, Aussendefeier, Klausbesuche sowie die Klausumzüge der Oberstufenschüler im Morgengrauen des 2. und 3. Dezembers in Küssnacht und der Immenseer Schüler am 2. Dezember.

Nichts zu tun mit den Freiheitstrychlern

Vor dem Hintergrund der pausenlosen Auftritte der Freiheitstrychler an Corona-Demos hält der Bezirk Küssnacht fest: «Aufgrund verschiedener Anfragen weisen die St. Niklausengesellschaften Küssnacht und Immensee darauf hin, dass sie einzig der Bewahrung des Brauchtums und dem karitativen Zweck der Bescherung verpflichtet sind. Sie verfolgen keine politischen Ziele und stehen in keinerlei Verbindung zu Freiheitstrychlern und ähnlichen Aktionsbündnissen.»

Bilder vom wilden Klausjagen am 4. Dezember 2020. Geri Holdener

Schon im vergangenen Jahr mussten schweren Herzens die Küssnachter Klausjäger auf ihren grossen Auftritt im Dunkeln verzichten. Allerdings trafen sich dennoch über 200 wilde Klausjäger. Sie waren in kleinen Gruppen inoffiziell in den Strassen unterwegs. Die Polizei hielt sich im Hintergrund. Die allermeisten Trychler trugen damals eine Maske und hielten Abstand. Am Strassenrand versammelten sich ein paar hundert einheimische Zuschauer. In den Tagen darauf entwickelten sich die Coronazahlen im Bezirk Küssnacht ähnlich wie im ganzen Kanton. Es gab keinen ausserordentlichen Anstieg der Infektionen.

Das Klausjagen in Küssnacht am Rigi ist ein St. Nikolaus-Brauch, der seit der frühen Neuzeit jeweils am 5. Dezember stattfindet. Fällt der 5. Dezember auf einen Samstag oder Sonntag, wird der Klausumzug am Freitag abgehalten.

In seinen ältesten Formen zogen dabei die Burschen nach Angaben von Wikipedia von Küssnacht durch die Gassen und pöbelten die Leute an, um Esswaren und alkoholische Getränke zu erhalten. 1928 wurde die Küssnachter St. Niklausengesellschaft gegründet mit dem Ziel, das Fest in geordnete Bahnen zu lenken.

Geri Holdener

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