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Kanton Schwyz

Jetzt mitdiskutieren: Wie sollen die Millionen investiert werden?

Der Kanton rechnet für 2021 mit einem Ertragsüberschuss von mindestens 180 Mio. Franken. Was tun mit dem Geldsegen? Die «Bote»-Redaktion hat sich Gedanken gemacht und wartet gespannt auf weitere Ideen unserer Leserschaft.
Geldsegen in der Schwyzer Staatskasse. Was nun?
Bild: Archivbild

Und wer hats erfunden? Die Schwyzer!

Es gibt im Bereich der Digitalisierung zwar schon einige gute Projekte im Kanton. Aber: Da ist doch noch viel mehr möglich! Schwyz kann sich mit seiner Vielfalt an heimischen und internationalen Firmen als Innovationskanton profilieren. Es geht um eine gute Vernetzung zwischen den bereits Erfolgreichen und jenen, die noch ganz am Anfang stehen. Gute Ideen von Start-ups müssen unterstützt werden. Und für die Aus- und Weiterbildung in der digitalen Transformation kann Schwyz eine starke Plattform aufbauen. Nicht vergessen soll der Kanton dabei seine eigene Verwaltung, dieser würde ein digitaler Schub ebenfalls guttun.

Flurina Valsecchi, Chefredaktorin

 

Erneuerbare Energien für bessere Umwelt fördern

Die Verwaltung des Kantons Schwyz will bauen, aber sie soll es CO2-neutral tun. Um dieses Ziel zu erreichen, kann erneuerbare Energie gefördert werden. Erneuerbare Energien sind gefragt, denn sie sind nicht nur eine saubere Alternative zu Öl, Kohle und Gas. Wie es der Name schon sagt, stehen sie genialerweise (fast) unerschöpflich zur Verfügung. Durch das Nutzen von Sonne, Wind, Biomasse, Erdwärme, Wasser kommen wir dem Gedanken, unsere Umweltbilanz zu verbessern, einen Schritt näher. Nicht nur der Staat, auch Private und Firmen könnten bei uns gezielt unterstützt werden. Mit Geld können Anreize geschaffen werden.

Erhard Gick, Redaktor

 

Prämiendruck ade, Stipendien ahoi!

Die Grundversicherung ist seit 1996 für jedermann obligatorisch. Heute zahlen über 25-Jährige im Kanton Schwyz monatlich im Durchschnitt 320Franken Prämie, junge Erwachsene rund 220Franken. Für die Prämienverbilligung 2021 hat der Kanton Schwyz 76,5Millionen budgetiert. Mit einem mehr als doppelt so hohen Überschuss liegt es doch nahe, im Jahr 2022 grosszügiger zu sein? Anders als die Steuern werden Krankenkassenprämien nämlich nicht progressiv berechnet. Und wenn wir schon dabei sind: Auch die kantonalen Stipendien könnten einen Zustupf gut vertragen. Nur 1,89Millionen wurden im Schuljahr 2019/2020 aufgewendet, um so die Aus- und Weiterbildung zu fördern. Mit 180Millionen wäre theoretisch immerhin fast die hundertfache Unterstützung möglich.

Anja Schelbert, Redaktorin

 

Ein zentrales Kulturzentrum beim Bahnhof in Goldau

Was ich mit den 180Millionen Franken tun würde? Ich würde mir einen alten Wunsch erfüllen, den ich als Oberarther seit Jahren mit mir herumtrage. Wir haben in der Gemeinde eine wunderbare neue Schul- und Sportanlage. Wir haben den schönsten und neuesten Bahnhofplatz im Kanton. Doch etwas fehlt: ein Haus, in dem die Kultur aufleben könnte. Wo Ateliers neben Probe- und Konzertlokalen Platz fänden. Wo auch einmal eine Ausstellung Platz hätte. Quasi eine Gessnerallee in Goldau statt in Zürich! Wo sich Alt und Neu ergänzt und einen neuen Zweck erfüllt. Was wäre da geeigneter als das seit Jahren leer stehende Luxram-Gebäude in unmittelbarer Bahnhofsnähe – zentral und gut erreichbar. Vielleicht 25, 30Millionen aus der Kantonskasse? Der Rest könnte dann immer noch für Steuersenkungen gebraucht werden.

Jürg Auf der Maur, Redaktor

 

Freiwilligenarbeit unterstützen

In der Schweiz leistet rund jede vierte Person im Schnitt pro Woche 1,3 Stunden institutionalisierte Freiwilligenarbeit für eine Organisation, einen Verein oder eine öffentliche Institution. Rechnet man das für den Kanton Schwyz hoch, sind das jedes Jahr rund 8,7Millionen Stunden Freiwilligenarbeit. Müsste man diese mit beispielsweise 30Franken pro Stunde vergüten, würde uns das 260 Millionen Franken kosten. Besonders hoch ist der Anteil an freiwillig geleisteter Arbeit unter den 15- bis 24-Jährigen, die sich neben Schule, Studium oder Beruf für das Gemeinwohl einsetzen. Wieso also nicht einen Teil des Überschusses an jene zurückgeben, die mit ihrer Gratisarbeit dazu beitragen? Man könnte ihre Arbeit erleichtern, indem man zum Beispiel den Jugend- und Sportvereinen bei der Beschaffung, Pflege und dem Unterhalt von Infrastruktur und Material unter die Arme greift, die Leiter- und Trainerausbildungen finanziert oder die Angebote und Veranstaltungen von Kulturvereinen und anderen sozialen Einrichtungen mit grosser finanzieller Unterstützung wertschätzt.

Nadine Annen, Redaktorin

 

Mehr Züge für Junge

Wenn man im Kanton Schwyz wohnt, aber am Wochenende gerne in die Stadt in den Ausgang geht, steht man immer vor der Frage: Wie komme ich nach Hause? Die spätesten Zugverbindungen sind fast noch zu früh und die frühsten Züge nach Hause wiederum zu spät. Ein Taxi kostet Unmengen von Geld, und nicht immer ist irgendwo ein Sofa frei. Viele Junge wünschen sich deshalb, man würde in Zugverbindungen am Wochenende zwischen Mitternacht und frühem Morgen investieren. Ein weiterer Zug um 3Uhr oder ein Nachtstern, der auch in die kleineren Dörfer fährt, würde bereits reichen. So kommen auch die «Nachtliechtli» vom Kanton Schwyz sicher nach Hause.

Alena Gnos, Praktikantin

 

Gratis-ÖV für Touristen sollte jetzt endlich drinliegen

Ich würde Geld in den Schwyzer Tourismus investieren. Das kommt Gästen und Einheimischen gleichermassen zugute, schafft Arbeitsplätze und ist zugleich auch noch Image-Werbung. Anfangen würde ich mit Gratis-ÖV für Übernachtungsgäste, was mittlerweile in so vielen Regionen schlicht Standard ist. Seit Jahren heisst es, diese Gästekarte solle eingeführt werden. Seit Jahren scheitert es aber an der Finanzierung. Und dabei geht es nicht um Millionen! Übrigens: Vielerorts im alpinen Raum sind auch die Bergbahnen inklusive – da sollte in Schwyz doch mindestens ein bisschen Busfahren drinliegen.

Christoph Clavadetscher, Redaktionsleiter

 

Sicher und gut markiert über Stock und Stein

Der Schweizer Volkssport Nummer 1 – das Wandern – ist so beliebt wie nie. Einige der schönsten Wanderungen der Schweiz starten direkt vor unserer Haustüre. Das Wanderwegnetz im Kanton Schwyz hat eine Länge von knapp 1700Kilometern für jedes Leistungsniveau. Dessen Ausbau und Instandhaltung kostet viel. Das Geld dafür kommt vom Kanton und von Spenden. Seit Jahren werden die finanziellen Mittel für den Bau und den Unterhalt der Wanderwege jedoch seitens des Kantons gekürzt. Geld, welches für eine schnelle Instandstellung und für eine umfassende Sicherung und entsprechende Optimierung gut investiert wäre. Notabene in einen wichtigen Erfolgsfaktor für unseren Tourismus. Denn spätestens seit Pandemiebeginn sind gut ausgebaute Wanderwege regelrechte Touristenmagneten, und schliesslich hält Wandern ja fit und jung. Somit wäre es zugleich auch eine Investition in unsere Gesundheit.

Petra Imsand, Redaktionelle Mitarbeiterin

 

Velowege, schnell und unbürokratisch

Es muss ja nicht gleich so perfekt wie in Bern sein, der Velostadt der Schweiz, aber ein Veloflecken dürfte Schwyz schon werden. Das wäre so viel mehr Lebensqualität in unserem Kanton. Gut, bei uns gehts obsi und nidsi, aber dank E-Bikes kommt man trotz Steigungen nicht ausgelaugt am Arbeitsort an. Abends nach 17Uhr stauen sich die Autos in den Zentren, etwa zwischen Ibach und Schwyz. Velowege könnten diese Knöpfe lösen und zum Umsteigen animieren. Ich wünsche mir mehr Velowege, mit Kreativität schnell und unbürokratisch umgesetzt. Das wäre für die Bevölkerung schön und auch für den Tourismus attraktiv.

Silvia Camenzind, Redaktorin

 

In die Kinder und damit die Zukunft investieren

Jede Firma macht es, und auch eine Leistungsgesellschaft tut gut daran: Investieren. Und dabei trägt das Wort investieren es schon in sich: die Zukunft. Überschüssige Steuergelder könnten damit in den Nachwuchs investiert werden. Konkret würden die Kinder und ihre Eltern finanziell mehr unterstützt. Wenn bedenkt wird, was das Aufziehen eines Kindes kostet, ist eine Erhöhung der Kinderzulagen sicher mehr als nur angebracht. Klar ist auch, dass in einer Leistungsgesellschaft oft beide Elternteile arbeiten wollen oder müssen, und damit kommen auch die Kinderkrippen ins Spiel. Um keine Form der Erziehung zu benachteiligen, würde ich eine Art Kinderbonus vorschlagen: entweder in Form von mehr Kinderzulagen oder dann als Möglichkeit für den Besuch von Kindertagesstätten. Konkret könnten die Eltern mit dem Kinderbonus also wählen, ob sie mit mehr Kinderzulagen ihre Sprösslinge im Vorschulalter zu Hause selbst begleiten wollen oder die Kleinkinder in eine den Volksschulen angeschlossene Tagesstätte bringen. Dem Standortmarketing des Kantons würde es bestimmt nicht schaden.

Andreas Seeholzer, Redaktor

 

Weitere Vorschläge gesucht!

Gerne veröffentlichen wir in der Kommentarspalte auch Vorschläge unserer Leserschaft. Welche Ideen haben die Schwyzerinnen und Schwyzer, was man sich mit den Millionen gönnen könnte?

Kommentare (3)