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Goldau

Hagel legt Autobahn-Verkehr lahm

Ein starkes Gewitter brachte am frühen Samstagabend Hagelschlag in unsere Region. Auf der A4 bei Goldau stand für kurze Zeit der Verkehr still.
Mitten im Donnerwetter: Unterwegs Richtung Bernerhöhe auf der A4 zwischen Schwyz und Goldau.
Bild: Leserbild Bote der Urschweiz

Von Westen her zog am Samstagabend nach 17 Uhr ein Unwetter über den Kanton Schwyz. Betroffen waren vor allem die Gebiete rund um die Rigi.

Unmittelbar vor dem Starkregen war es lokal zu Hagelschlag gekommen. Vor  lauter Hagelkörnern auf der Fahrbahn sahen die Innerschwyzer Strassen für einen Augenblick so aus, als wären sie winterlich angeschneit. Im einspurigen Baustellenbereich auf der A4 bei Goldau stoppten ein paar vorsichtige Lenker ihre Wagen. Vorübergehend bildete sich ein Rückstau. Es gab auch erste Meldungen von Hagelschäden an Fahrzeugen.

Es wurde auch schlagartig viel kühler. 28 Grad warm war es um 16 Uhr in Schwyz, zwei Stunden später mass die «Bote»-Wetterstation 19 Grad. Nur vereinzelt mussten am Samstagabend im Kanton Schwyz die Ortsfeuerwehren ausrücken. Meldungen über grössere Schäden liegen bis jetzt keine vor.

Hagel ist eine Form von Niederschlag, der aus Eisklumpen besteht und überwiegend in warmen Jahreszeiten und den Mittleren Breiten auftritt. Zur Abgrenzung spricht man erst bei einem Durchmesser von über 0,5 Zentimetern von Hagel bzw. Eishagel, darunter von Graupel. Bei Aggregaten von Schneeflocken mit einem Durchmesser unter einem Millimeter spricht man von Griesel. Ein Tag, in dessen Verlauf es mindestens einmal hagelte, geht als Hageltag in die klimatologische Statistik ein.

Hagelkörner entstehen gemäss Wiki in den niedrigeren Schichten von Gewitterwolken bzw. innerhalb einer Gewitterzelle durch unterkühltes Wasser, das an Kristallisationskernen zu Eis gefriert. Diese Kerne müssen dabei in vergleichsweise geringer Zahl vorkommen, so dass die je Kern zur Verfügung stehende Wassermenge ausreichend groß ist, um ein schnelles Wachstum zu ermöglichen. Da es sich also um sehr wasserreiche Wolken handelt, haben die über Phasenumwandlungen umgesetzten latenten Wärmemengen eine starke Labilität der Temperaturschichtung innerhalb der Wolke zur Folge.

Die hierdurch erzeugten starken Aufwinde von durchaus 20 bis 30 m/s sind ein weiterer wichtiger Faktor für die Hagelbildung, denn die Gefrierungsprozesse haben eine stetige Massenzunahme der Partikel zur Folge. Ohne einen Aufwind würden die Partikel durch die Schwerkraft absinken, sich aus der Wolke entfernen und dadurch nicht weiter anwachsen können. gh

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