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Muotathal

Gemeinde prüft Rufbus

Der Austausch zwischen Muotathal und Klöntal lässt zu wünschen übrig. Das soll sich nun ändern. Es wurden neue verbindende Mobilitätslösungen gesucht und analysiert.
Vor zehn Jahren fuhr der Pragelbus von Muotathal ins Klöntal. Zurzeit werden ähnliche Möglichkeiten geprüft.Bild: Archiv

Sandra Bürgler

«Die Kantonsgrenze ist wirklich eine Grenze», sagt der Muotathaler Gemeinderat Theo Pfyl. Auf der Glarner Seite wisse man nicht, was in Muotathal passiere, und in Muotathal sei man nicht über die Tätigkeiten im Klöntal informiert. Das soll sich nun aber ändern. Denn das Gebiet von Muotathal bis ins Klöntal habe Potenzial, ist aber touristisch wenig erschlossen.

Im letzten Jahr wurde eine Studie in Auftrag gegeben, welche die Standortgemeinden über ein NRP-Projekt (neue Regionalpolitik) finanziert haben, um verschiedene Mobilitätslösungen zu prüfen. Das Ergebnis liegt nun vor, und drei Möglichkeiten wurden vorgeschlagen. «Diese sind ein Bus, ein Taxito-Service und E-Bike-Stationen», so Pfyl. Dass es definitiv zu einem Angebot kommen wird, ist aber noch nicht sicher. Das Fahrverbot, welches am Wochenende über den Pragelpass gilt, soll weiterhin bestehen bleiben, und auch die Passstrasse wird nicht ausgebaut.

Rufbus soll gefördert werden

Die verschiedenen Varianten bringen Vor- und Nachteile mit sich. Bei einem Bus sei zum Beispiel zu wenig ständige Wohnbevölkerung vorhanden, damit man ihn fahrplanmässig betreiben könnte. Auch die Betreibung des Pragelbusses in den Jahren 2008 und 2009 würde zeigen, dass diese Variante nicht wirklich rentiert. Ein Rufbus wird deswegen in Betracht gezogen und gefördert. «Auf der Klöntalerseite hoffen wir nun, dass wir den Anfahrtsweg für den Busfahrer so kurz wie möglich halten können», sagt Pfyl. Denn das würde weniger kosten.

Das Mitfahrsystem Taxito funktioniert ähnlich wie Autostopp. An verschiedenen Standorten können die Fahrgäste via App ihre Zieldestinationen mitteilen. Jeder vorbeifahrende Automobilist kann auf der Taxitotafel am jeweiligen Standort sehen, wo die wartende Person hin will und diese mitnehmen. Das Problem bei dieser Variante sei jedoch, dass die Touristen ein anderes Verhalten haben als die Bewohner, erklärt Pfyl. «Die Touristen wollen am Morgen Richtung Pragel und am Abend wieder zurück. Bei den Bewohnern ist es genau umgekehrt.» Aufgrund der hohen Installationskosten werde diese Variante nicht weiterverfolgt. Bei den E-Bike-Stationen müssen noch weitere Abklärungen getroffen werden, verworfen wurde die Idee aber nicht. Hier könne die ungleiche Verteilung zu einem Problem werden, wenn die Velos nur für einen Weg benutzt und nicht an ihren ursprünglichen Standort zurückgestellt werden.

Erste Massnahmen eventuell im nächsten Jahr umsetzen

«In diesem Jahr werden wir sicher noch weiterarbeiten, damit wir allenfalls 2020 erste Massnahmen umsetzen können», sagt Pfyl. Im Juni werden die beteiligten Personen von Muotathal und Glarus die Pragel-Charta aufstellen.

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