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Vitznau/Schwyz

Niki Lauda im Spital Schwyz untersucht

Der Österreicher Niki Lauda zählte zu den Grossen in der Formel-1-Geschichte. Nun ist er mit 70 Jahren gestorben. Die letzten Wochen verbrachte er in Vitznau und war unter anderem ins Spital Schwyz eingeliefert worden.
Reha diesen Frühling für Niki Lauda im Park Hotel Vitznau.
Bild: Archiv Luzerner Zeitung
Starb im Alter von 70-Jahren: Der frühere Formel-1-Star und Flug-Unternehmer Niki Lauda. (Archivbild)
Bild: KEYSTONE/APA/APA/HANS KLAUS TECHT

Der Formel-1-Weltmeister und Flugunternehmer starb am Montag, wie seine Familie am frühen Dienstagmorgen mitteilte. Eine Sprecherin der Fluggesellschaft Laudamotion, dessen Namensgeber Niki Lauda ist, schrieb im Namen der Familie Lauda: "In tiefer Trauer geben wir bekannt, dass unser geliebter Niki am Montag, den 20.05.2019 im Kreise seiner Familie friedlich entschlafen ist. Seine einzigartigen Erfolge als Sportler und Unternehmer sind und bleiben unvergesslich."

Laut "Bild" ist die F1-Legende in einem Zürcher Spital verstorben. Die letzten Wochen zuvor verbrachte er im Park Hotel Vitznau, konkret in der integrierten Cenereo-Klinik, wie der "Bote der Urschweiz" aus sicherer Quelle weiss. Das war nach der letztjährigen Lungentransplantation auch so geplant. Dann kam es zu Komplikationen. Für einen notfallmässigen medizinischen Untersuch im Computertomographen musste Lauda Anfang Mai auch kurz ins Spital Schwyz gebracht werden.

Bekannt und auf der ganzen Welt berühmt geworden wurde der Rennsportler Andreas Nikolaus Lauda als "Niki" Lauda mit der roten Kappe als Markenzeichen. Der Wiener zählte zu den bekanntesten zeitgenössischen Österreichern neben etwa Arnold Schwarzenegger.

Der 70-Jährige hatte seit seinem schweren Unfall auf dem Nürburgring 1976 immer wieder mit Gesundheitsproblemen zu tun. Damals war Laudas Rennwagen in Brand geraten. Der Rennfahrer sass fast eine Minute lang in den Flammen und atmete giftige Dämpfe ein, bevor er gerettet wurde. Nur knapp hatte er damals das Flammeninferno überlebt. Nicht nur seine Kopfhaut wurde dabei durch schwere Verbrennungen gezeichnet. Der spätere Airline-Besitzer zog sich unter anderem auch Verätzungen der Lunge zu.

Lunge transplantiert

Im Sommer vergangenen Jahres war Lauda eine Lunge transplantiert worden. Nach einer Grippe-Erkrankung musste er im Januar erneut im Spital behandelt werden. Anlässlich seines 70. Geburtstages am 22. Februar hatte sich Lauda noch in einer kurzen Audio-Botschaft beim ORF für die Glückwünsche mit den Worten bedankt: "Ich komme wieder zurück und es geht volle Pulle bergauf." Der dreimalige Weltmeister agierte seit 2012 als Aufsichtsratschef des Mercedes-Teams.

Durch Spätfolgen nach dem Horrorunfall von 1976 hatte Lauda sich schon zweimal einer Nierentransplantation unterziehen müssen. Lauda hat aus erster Ehe zwei Söhne und aus seiner Ehe mit der ehemaligen Flugbegleiterin Birgit Lauda achtjährige Zwillinge.

"Sein unermüdlicher Tatendrang, seine Geradlinigkeit und sein Mut bleiben Vorbild und Massstab für uns alle", heisst es in der Mitteilung zu Laudas Tod. "Abseits der Öffentlichkeit war er ein liebevoller und fürsorgender Ehemann, Vater und Grossvater. Er wird uns sehr fehlen."

Unternehmer nach Sportkarriere

Legendär wurde Lauda, weil er nur 42 Tage nach dem Crash auf dem Nürburgring bereits wieder im Cockpit seines Rennwagens sass. Das folgende WM-Duell mit dem Briten James Hunt war 2013 im Film "Rush" im Kino zu sehen. Bei seinem ersten Rennen nach dem Unfall wurde er in Monza Vierter. "Die schnelle Rückkehr gehörte zu meiner Strategie, nicht lange daheim zu sitzen und darüber nachzugrübeln, warum und wieso mir das Ganze widerfahren ist", sagte er später.

Lauda war bereits 1975 erstmals Weltmeister geworden. Ein Jahr nach dem Unfall gewann er seinen zweiten, 1984 seinen dritten WM-Titel. 1985 trat er zurück. An seine aktive Sportlerkarriere schloss der Industriellensohn nahtlos eine Laufbahn als Unternehmer an. Aus seiner Begeisterung für das Fliegen entwickelte er als Pilot seine eigene Airline. 1991 erlebte die Fluggesellschaft ihre dunkelste Stunde mit dem Absturz einer Maschine in Thailand. 223 Menschen kamen um. Ende der 1990er Jahre verkaufte er Lauda an den Konkurrenten Austrian Airlines (AUA). 2003 ging er mit einer neuen Flotte unter dem Namen Niki an den Start.

Bei Niki stieg ihr Gründer 2011 aus. Air Berlin übernahm die Linie. Mit der Firma Laudamotion stieg Lauda Anfang 2016 ins Geschäft mit Privatjets ein. Nach den Pleiten von Air Berlin und Niki übernahm er die Führung bei Niki erneut und brachte das Unternehmen unter dem Namen Laudamotion wieder an den Start. Wenig später holte er Ryanair als neuen Anteilseigner ins Boot und verkaufte 75 Prozent an seiner Fluglinie an den irischen Billigflieger. (sda/apa/dpa/gh)

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