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Lauerzersee

«Der Vater hat sehr couragiert reagiert»

Heldenhaft ist ein Vater seinem versinkenden Minivan hinterhergetaucht und hat zwei Kinder aus dem Lauerzersee gerettet. Die Polizei lobt seine Courage.
Die Ölsperre wird verlegt.
Bild: Geri Holdener, Bote der Urschweiz
Das Seefax-Boot hilft aus.
Bild: Geri Holdener, Bote der Urschweiz
Polizeitaucher im Wasser.
Bild: Geri Holdener, Bote der Urschweiz
Die Einsatzkräfte kümmern sich um die Beteiligten.
Bild: Geri Holdener, Bote der Urschweiz
Das Fahrzeug wurde meterweit in den See hinausgetrieben.
Bild: Geri Holdener, Bote der Urschweiz
Auch das ein Riesenglück: Der Minivan blieb auf den Rädern und hat sich nicht überschlagen.
Bild: Geri Holdener, Bote der Urschweiz
Der VW wird aus dem Wasser gehievt.
Bild: Geri Holdener, Bote der Urschweiz

Geri Holdener

Der Vater blickt fassungslos ins Wasser. «Ich wollte doch nur hier schnell eine Pause machen», sagt er am Ufer des Lauerzersees sichtlich mitgenommen. Derweil fischen die Rettungskräfte den VW des 36-jährigen Irakers aus dem Wasser.

Die schreckliche Unfallmeldung ging bei der Polizei am Montagabend vor 19 Uhr ein. Auf der Lauerzerstrasse zwischen Seewen und Lauerz, auf einem kleinen Ausstellplatz beim Steinbruch, war ein Minivan ins Wasser gestürzt, mit Personen an Bord.

Ein einheimischer Angler stand gleich nebenan, als es passierte. Er erzählt: «Der Vater am Steuer war ausgestiegen, sein älterer Sohn ebenfalls.» Das Auto war unmittelbar am Ufer parkiert. Die zwei schauten interessiert dem Fischer zu, etwa zehn Meter vom Wagen entfernt.

Dann plötzlich kreischen die zwei anderen Kinder auf dem Hintersitz. Der Wagen rollt langsam ins Wasser. Vermutlich war die Handbremse nicht ganz angezogen. Der Vater, der wegen einer Beinverletzung an Krücken ging, springt sofort in den See, sein 15-jähriger Sohn ebenfalls.

Der Vater reisst die hintere Türe auf der Fahrerseite auf und taucht ab. «Er holt beide Kinder unter Wasser aus dem Auto und reicht sie mir an Land», erzählt der Fischer aufgewühlt, «sie haben vor Kälte gezittert.»

Den kleinen Bub und das Mädchen, 11 und 13 Jahre alt, brachte der Rettungsdienst Schwyz zur Kontrolle ins Spital. «Es geht ihnen gut», berichtet der im Kanton Schwyz wohnhafte Vater überglücklich, als er die Fahrzeugbergung durch Feuerwehr und Abschleppdienst mitverfolgte.

Beim Drama hat sich niemand verletzt. Das grenzt an ein Wunder. Der Fischer schätzt, das Mädchen sei etwa 20 Sekunden unter Wasser gewesen. Der Wagen wurde rund 10 Meter weit in den See getrieben. Der See ist dort fünf Meter tief.

Der Schwyzer Polizeisprecher David Mynall lobt die Courage des Vaters. Gleichzeitig ergänzt er generell, dass bei Rettungsaktionen immer auch auf die Eigensicherheit zu achten sei.

Feuerwehr zieht Ölsperre auf

Zur Bergung des Unfallwagens war ein Grossaufgebot vor Ort. Polizeitaucher montierten unter Wasser Rettungsgurte an den Wagen. Ein Ölfilm strömte auf dem See langsam Richtung Seewen. Die Feuerwehr Stützpunkt Schwyz zog eine Ölsperre auf.

Unterstützt wurden die Schwyzer von den Feuerwehr-Kollegen aus Lauerz, die unter anderem mit ihrem Feuerwehr-Boot ausgerückt waren. Das Seefax-Boot der Insel Schwanau half aus. Der Strassenunterhaltsdienst war ebenfalls vor Ort. Während mehreren Stunden lief auf der Lauerzerstrasse zwischen Seewen und Lauerz ein einspuriger Betrieb. Die Feuerwehr regelte den Verkehr.

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