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Grosser Mythen

Schwyzer stürzt 400 Meter in den Tod

In den Innerschwyzer Bergen hat sich am Donnerstag der erste tödliche Bergunfall der Saison ereignet. Am Grossen Mythen verlor ein 57-jähriger Einheimischer aus dem Kanton Schwyz sein Leben.
Rot eingekreist der Fundort der Person.
Bild: Webcam
Zwischenlandung bei der Holzegg.
Bild: Webcam
Die Rega auf dem Rückflug.
Bild: Webcam

Am Donnerstagabend, nach 18.30 Uhr, befanden sich zwei Personen auf dem Abstieg vom Grossen Mythen. Kurz nach dem Gipfel geriet ein 57-Jähriger vom Weg ab und stürzte über ein
Felsband rund 400 Meter in die Tiefe.

Nach Meldungseingang bot man den Rega-Helikopter der Basis Erstfeld auf. In den Abendstunden kreiste der Heli östlich des Geissstocks in der Südflanke des Grossen Mythen. Das steile Gebiet unterhalb des offiziellen Bergwegs wurde aus der Luft abgesucht. An Bord nahm man auch einen Spezialisten der Alpinen Rettung Schweiz. Rettungsmittel wurden anschliessend an einer Winde im Hang abgesetzt. Weitere Bergretter standen derweil auf Abruf, um für einen allfälligen terrestrischen Einsatz bereit zu sein.

Erschwert wurden die Arbeiten durch die Wetterlage. Wolken und Nebelschwaden schränkten zunächst die Sicht auf den Berg ein. Im Verlauf des Abends besserten sich die Bedingungen. Nach 20 Uhr konnte die gesuchte Person geborgen werden. Für sie kam jede Hilfe zu spät.

Die Kapo schreibt in einer Mitteilung vom Freitag: «Weshalb der Berggänger aus dem Kanton Schwyz abgestürzt ist, steht zurzeit nicht fest.» Die Polizei hat Ermittlungen aufgenommen. Nebst der Rettungsflugwacht, der Alpinen Rettung Schweiz und der Kantonspolizei Schwyz stand das Care Team des Kantons Schwyz für die Betreuung der Begleitperson im Einsatz.

Wiki-Informationen zur Geologie des Schwyzer Hausbergs

Geologisch sind die Mythen penninische Klippen, das heisst Überbleibsel der mittelpenninischen Decken.

Heute steht fest, dass Entstehungsort und heutige Lage der Mythen nicht identisch sind. Die Gesteine sind in einem Teil des Ur-Mittelmeeres entstanden und wurden von dort beim Aufbau der Alpen durch den faltenartigen Zusammenschub des Ozeanbodens nahezu 150 km nordwärts gedrängt. Im Verlauf der Hebung der Alpen haben Wasser und Eis das Relief herausgearbeitet, höhere Decken zerstört und abgetragen und nur noch Relikte – die heutigen Felspyramiden – zurückgelassen.

Schliesslich formten während der letzten zwei Millionen Jahre Gletscher in den Eiszeiten das Relief. In der letzten Kaltzeit (etwa 70'000 Jahre v. Chr.) bedeckte der vereinte Reuss-Muota-Gletscher den Talkessel. Im Raum Schwyz erreichte der Eispanzer eine Mächtigkeit von rund 800 Metern; demzufolge ragten die Mythen als Felseninsel heraus. Entsprechend sind an den beiden Bergen auch heute noch Relikte von Moränen zu beobachten. Grösstenteils sind diese jedoch von nacheiszeitlichen Bergstürzen aus dem Mythengebiet zugedeckt worden. gh

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