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Küssnacht

Auch Alte Fasnacht hatte ein Geisterspiel

Keine Auftritte am Sonntag wegen des Corona-Viruses in den Altersheimen. Die Hauptprobe für die Alte Fasnacht Küssnacht fand im privaten Rahmen statt. Wir zeigen die zehn Nummern im Video, darunter die Neuentdeckung des Tages.
Für einmal kein öffentlicher Auftritt: Die anderen Nummern waren die einzigen Gäste am Nachmittag in der «Hohlen Gasse».
Bild: Geri Holdener, Bote der Urschweiz

Die nachmittägliche Hauptprobe wurde ins Gasthaus Hohle Gasse verlegt, eines von elf Lokalen, in denen die Gruppen abends auftreten. Laut Organisatorin Resi Trütsch hätten die Altersheimleitungen kurzfristig einen Vernunftentscheid gefällt, um ihre älteren Bewohner nicht zu gefährden.

Immerhin konnten die Wöschwiiber, die jeweils als Erste vom Sunnehof in die Seematt wechseln, so auch einmal anderen Gruppen zuschauen.

 

Als erfahrene Wäscherinnen spotteten sie darüber, dass ein Küssnachter Curler seine rot-weisse WM-Bekleidung rosa färbte. Ein noch grösseres Missgeschick passierte einem Bauern, der sich mit Gülle vollspritzte. Schliesslich vergass er noch sein Handy in der gewaschenen Hose.

Die Bianchineri, welche seit 25 Jahren an der Alten Fasnacht teilnehmen, präsentierten eine kryptoverschlüsselte Schnitzelbank.

 

Dabei spekulierten sie unter anderem, ob Petra Gössi im nächsten Jahr aus ökologischen Gründen nackt am Badewannenrennen starten wird. Während diese altgediente Gruppe bisher vergeblich auf Instagram-Likes hoffte, sorgte ein neues Duo auf Anhieb für Furore. Die Schwestern Andrea Isenegger-Windlin und Barbara Zogg-Windlin nennen sich in Erinnerung an ihren Vater Kari «In Memoriam».

 

Als sie noch Kinder waren, wirkte der damalige «Adler»-Wirt mit den Troubadouren an der Alten Fasnacht mit. Wie damals leiteten sie den Auftritt mit dem Lied «Maria Isabel» ein. Auch ihre Sprüche garnierten sie mit Gesangseinlagen. Selbst der eingeknickte Campingtisch, auf dem sie sich Corona-Bier einschenkten, brachte sie nicht aus dem Konzept. Tosender Applaus am Schluss für die Neuentdeckung an der Alten Fasnacht 2020.

Resi Trütsch verwandelte sich in eine St. Gallerin, welche als Assistentin von Urs Keller den Tourismus auf der Seebodenalp ankurbeln möchte.


Anstatt Wahlflyer zu verschicken, sollten die Kantonsratskandidaten Abfall einsammeln und dafür Stimmen erhalten. «Eine geniale Lösung gegen Littering», pries die PR-Beraterin ihre Idee.

Clochard Remo Röllin kommentierte das Zeitgeschehen auf gewohnt kritische Weise.

 

Bei Wendy Holdener etwa deckte er Widersprüche auf: «Sie spricht über Ressourcenschonung und sitzt in einem beleuchteten Kühlschrank.» Aktuell wünscht sich der Clochard, als Tintenfisch wiedergeboren zu werden, denn so hätte er sicher für jeden Virus einen freien Arm zum Niesen.

«Allegra», hiess es derweil bei den Spitzbuebe, den palavernden Bündner Beduinen. Eine köstliche Kombination.

 

Mit satten Sprüchen, die dem Ehepaar Chifler Konkurrenz machen könnten, brillierten die Wöschbrättbüüch.

 

Auch die Gags der Gäste Igi Bühler und «allesRoger» trafen ins Schwarze.


 

Musikalisch begleitet wurde die Alte Fasnacht gewohnt rassig durch die «Sürpris». red

 

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