Am Sonntag ging in Muotathal um 14.00 Uhr ein enormer Murgang nieder. Grosse Geröllmengen, die sich bereits zu einem früheren Zeitpunkt bei einem Felssturz gelöst hatten, rutschten den Teufbach hinunter. Von dort ging der Murgang weiter in die Starzlen, deren Bett vollständig mit Geschiebe gefüllt wurde.
Die Felsmassen verschütteten insgesamt drei Brücken, darunter diejenigen der Pragel- und Bisisthalstrasse. Die Pragelstrasse wurde rund drei Meter tief überdeckt. Wie gross die Geschiebemengen im Murgang sind, steht noch nicht fest.
Die Feuerwehr Muotathal steht im Einsatz und räumt mit Unterstützung von schwerem Gerät die Strassen. Die Bisisthalstrasse seit 17.00 Uhr und die Pragelstrasse seit 18.00 Uhr sind für den lokalen Verkehr eingeschränkt befahrbar. Die Brücke im Gebiet Otten wurde beschädigt und kann mit Motorfahrzeugen nicht befahren werden. Die Feuerwehr überwacht das Gelände in der Nacht.
Personen kamen keine zu Schaden, es waren auch keine Evakuationen erforderlich. Aufnahmen von «Bote»-Lesern zeigen die Wucht der Schlammlawine, die im Bachbett in die Tiefe donnerte. Pfosten, Masten und Bäume wurden mitgerissen, ein Holzzaun an der Pragelstrasse niedergewalzt. Die Massen rissen Teile einer Brückenleitplanke mit. Glück im Unglück: Der Murgang ging in unmittelbarer Nähe von Wohnhäusern nieder, richtete aber keine Gebäudeschäden an. Nach einem Kurzschluss sind mehrere Höfe ohne Strom. Leitungen wurden heruntergerissen.
Es kam zu Überschwemmungen entlang des Bachs. Es gab keine Opfer, aber der Schaden ist gross. Der Niedergang hatte sich von oben her mit Getöse angekündigt. Mehrere Bewohner filmten das Ereignis mit dem Handy. Nach dem Riesenrutsch nahm man umgehend Evakuierungsabklärungen an die Hand. Es musste aber zum Glück niemand sein Haus verlassen. Das Gebiet ist für Schaulustige abgesperrt.
Um das weitere Vorgehen zu bestimmen, ist ein Geologe aufgeboten worden. Das Gefahrengebiet wurde mit einem Helikopter abgeflogen. Abgeklärt wird konkret auch, ob die ergiebigen Niederschläge der letzten Stunde eine weitere Gefahr darstellen.
Der Schreck steckt den Leuten in den Knochen: Staunend und machtlos verfolgten viele Muotathalerinnen und Muotathaler das Schauspiel. Ein Einwohner beschrieb den Anblick treffend von einer Brücke aus: «Wie Beton», floss die Lawine hinunter.
Kommentare
Zu diesem Thema wurden noch keine Kommentare geschrieben.