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Muotathal

Pragelstrasse unter drei Metern Schlamm begraben

Eine Gerölllawine aus dem Muotathaler Teufbach schüttet am Sonntagnachmittag mehrere Strassen und Brücken zu. Die Räumungsarbeiten sind angelaufen, es dürfte wochenlang zu tun geben.
Kommt noch mehr Material? Die Strasse ist blockiert.
Bild: Laura Inderbitzin
Kurzschluss: Eine Stromleitung wird zu Boden gerissen.
Bild: Leservideo
Blick den Hang hinauf.
Bild: Kapo Schwyz
Ein Bild der Zerstörung.
Bild: Keystone
Das Video des Niedergangs wurde auf der Pragelstrasse gemacht (rot markiert).
Bild: map.search.ch
So sah die Stelle im Sommer aus.
Bild: Google Street View
Die Feuerwehr bleibt die Nacht über im Einsatz.
Bild: Kapo Schwyz
Der Bach trat über die Ufer.
Bild: Leserfoto
Schlammlawine donnert durchs Muotathal

Am Sonntag ging in Muotathal um 14.00 Uhr ein enormer Murgang nieder. Grosse Geröllmengen, die sich bereits zu einem früheren Zeitpunkt bei einem Felssturz gelöst hatten, rutschten den Teufbach hinunter. Von dort ging der Murgang weiter in die Starzlen, deren Bett vollständig mit Geschiebe gefüllt wurde.

Bilder von Brücke aus


Die Felsmassen verschütteten insgesamt drei Brücken, darunter diejenigen der Pragel- und Bisisthalstrasse. Die Pragelstrasse wurde rund drei Meter tief überdeckt. Wie gross die Geschiebemengen im Murgang sind, steht noch nicht fest.

Die Feuerwehr Muotathal steht im Einsatz und räumt mit Unterstützung von schwerem Gerät die Strassen. Die Bisisthalstrasse seit 17.00 Uhr und die Pragelstrasse seit 18.00 Uhr sind für den lokalen Verkehr eingeschränkt befahrbar. Die Brücke im Gebiet Otten wurde beschädigt und kann mit Motorfahrzeugen nicht befahren werden. Die Feuerwehr überwacht das Gelände in der Nacht.

Schlammlawine aus nächster Nähe


Personen kamen keine zu Schaden, es waren auch keine Evakuationen erforderlich. Aufnahmen von «Bote»-Lesern zeigen die Wucht der Schlammlawine, die im Bachbett in die Tiefe donnerte. Pfosten, Masten und Bäume wurden mitgerissen, ein Holzzaun an der Pragelstrasse niedergewalzt. Die Massen rissen Teile einer Brückenleitplanke mit. Glück im Unglück: Der Murgang ging in unmittelbarer Nähe von Wohnhäusern nieder, richtete aber keine Gebäudeschäden an. Nach einem Kurzschluss sind mehrere Höfe ohne Strom. Leitungen wurden heruntergerissen.

Teufbach beschädigt Brücke


Es kam zu Überschwemmungen entlang des Bachs. Es gab keine Opfer, aber der Schaden ist gross. Der Niedergang hatte sich von oben her mit Getöse angekündigt. Mehrere Bewohner filmten das Ereignis mit dem Handy. Nach dem Riesenrutsch nahm man umgehend Evakuierungsabklärungen an die Hand. Es musste aber zum Glück niemand sein Haus verlassen. Das Gebiet ist für Schaulustige abgesperrt.

Überschwemmung nach Murgang


Um das weitere Vorgehen zu bestimmen, ist ein Geologe aufgeboten worden. Das Gefahrengebiet wurde mit einem Helikopter abgeflogen. Abgeklärt wird konkret auch, ob die ergiebigen Niederschläge der letzten Stunde eine weitere Gefahr darstellen.

Der Schreck steckt den Leuten in den Knochen: Staunend und machtlos verfolgten viele Muotathalerinnen und Muotathaler das Schauspiel. Ein Einwohner beschrieb den Anblick treffend von einer Brücke aus: «Wie Beton», floss die Lawine hinunter.

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