«Grundsätzlich freut es uns, wenn das Babyfenster so wenig wie möglich zum Einsatz kommen muss», sagt Mirjam Panzer, Kommunikationsverantwortliche des Spitals Einsiedeln: «Das letzte Kind wurde vor zwei Jahren und acht Monaten ins Einsiedler Babyfenster gelegt.»
Ein Rückblick auf die letzten 20 Jahre zeige, dass es immer wieder längere Phasen ohne ein Kind im Babyfenster gegeben habe. «Dennoch hoffen wir, dass keine Mutter und kein Vater in die schwierige und verzweifelte Lage kommt, das eigene Kind ins Babyfenster legen zu müssen», sagt Panzer.
«Und sollte es trotzdem so weit kommen, ist das Team des Spitals Einsiedeln für dieses Baby immer da.»
Fast die Hälfte der Eltern melden sich bei der Kesb
Die Mutter hat das Recht, ihr Baby mindestens bis zu einem allfälligen Adoptionsvollzug zurückzufordern. Eine Adoption kann frühestens nach einem Jahr erfolgen.
«Die Abgabe des Babys melden wir den Behörden», führt Panzer aus. «Für das Kind wird durch die Behörden eine Vormundschaft errichtet.» Das Kind bleibe bis zur Übergangsplatzierung in eine Pflegefamilie für eine Woche bis zehn Tage in der Obhut des Spitals Einsiedeln und werde ein Jahr lang nicht zur Adoption freigegeben. So hätten die Eltern die Möglichkeit, sich bei der Kesb zu melden.
«Wir wissen, dass sich rund vierzig bis fünfzig Prozent der Eltern nach der Abgabe des Kindes irgendwann wieder bei der Kesb melden», konstatiert Panzer. Wie viele der Eltern ihr Kind zu einem späteren Zeitpunkt wieder bei sich aufnehmen können, darüber werde das Spital Einsiedeln nicht informiert.
«Dazu könnte die Kesb Ausserschwyz genauere Angaben machen», hält Panzer fest: «Wir sehen unsere Funktion darin, mit dem Babyfenster eine (Teil-)Lösung für ein gesellschaftliches Problem zu bieten.»(asz)
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