notifications
Ausserschwyz

Schweizer Nati tankte nochmals Sonne

Die Schweizer Fussball-Nationalmannschaft hielt gestern Donnerstag das Abschlusstraining auf der Chrummen in Freienbach ab, bevor es heute Freitag Richtung Basel geht. Jetzt gehts um die WM-Qualifikation.
Stretching mit Fabian Schär.
Bild: Rico Zueger, March-Anzeiger

Bei schönstem Spätsommerwetter, wohl dem letzten richtig warmen Tag im Jahr, konnte die Equipe am Donnerstag in Ausserschwyz nicht nur an den Details feilen, sondern vor gut 300 Zuschauern auch Kraft an der Sonne tanken.

Vor der Brust haben die Schweizer im Kampf um das WM-Ticket Ungarn und Portugal. Mit der Aktualität ist auch die Turnier-Zukunft verknüpft. Die starke internationale Positionierung eröffnet der SFV-Auswahl Perspektiven.

Noch ist nicht absehbar, wie die aktuelle WM-Qualifikation endet. Vladimir Petkovic will das Turnier in Russland mit der verlustpunktlosen und seit Mai 2016 ungeschlagenen Schweizer Equipe bereits Mitte Oktober erreichen: «Wir werden alles unternehmen, um die Kampagne am Dienstag abzuschliessen.» Der Coach und seine selbstbewussten Akteure kalkulieren ohne womöglich tückischen Umweg.

Verläuft die letzte Tranche gegen Ungarn und Portugal indes nicht wunschgemäss, muss die SFV-Auswahl erstmals seit 2005 (gegen die Türkei) die Playoff-Zusatzschlaufe überstehen. Das Spektrum der möglichen Kontrahenten ist vor dem zweitletzten Spieltag gross: Von Bosnien-Herzegowina, über Griechenland, Dänemark bis zu einem Wiedersehen mit der Türkei ist alles möglich. Ein Schwergewicht wie Italien haben die Schweizer dank ihrer Top-7-Klassierung im FIFA-Ranking indes nicht zu befürchten.

Bonus für starke Qualifikations-Periode

Die Einschätzung von Granit Xhaka, eine Niederlage in Lissabon würde die bisherige Ausscheidungsphase komplett überschatten, stimmt nur teilweise. Mit einem derart hohen Output noch zu scheitern in den übrigen Gruppen werden mindestens drei Nationalteams mit weniger als 24 Punkten den Cut überstehen – wäre zwar bitter, aber im Gesamtkontext verschmerzbar, zumal Petkovics Team im Playoff im November gesetzt wäre.

Von ihrem hohen internationalen Status werden die Schweizer nicht nur im Rahmen einer möglichen Barrage profitieren. Von den letzten 28 Partien auf WM- und EM-Ausscheidungs-Niveau haben sie 22 gewonnen und nur drei verloren. Der innerhalb von drei Qualifikations-Zyklen eingespielte Ertrag ist zum einen in der Weltrangliste ersichtlich, andererseits kommt er ihnen auch mit Blick auf die neu entworfene Nations League der 55 Uefa-Verbände zupass.

Im Herbst 2018 wird das Ensemble von Petkovic im neuen Format zusammen mit Weltmeister Deutschland und mehreren früheren Titelträgern der prestigeträchtigen League A angehören. In der Kategorie der Top 12 die übrigen Nationalmannschaften werden in die Ligen B bis D eingeteilt – sind im September, Oktober und November pro Gruppe vier Spiele gegen erstklassige Kontrahenten programmiert.

Als Bonus ist der jeweilige Gruppensieger für ein finanziell gut dotiertes Finalturnier qualifiziert und sichert sich zur höheren Planungssicherheit im Falle einer ungünstigen Qualifikations-Periode quasi prophylaktisch einen Startplatz in den Playoffs für die EM 2020; das eigentliche Ausscheidungs-Prozedere für die EM-Endrunde beginnt im Frühling 2019.

Petkovic befasst sich in diesen Tagen selbstredend nur mit der unmittelbaren Zukunft, die Mission Russland wird prioritär behandelt. Vor ein paar Wochen im Tessin kommentierte der Selektionär das Projekt der Uefa indes überaus wohlwollend: «Es ist für unsere weitere Entwicklung hilfreich, regelmässig gegen Top-Teams spielen zu können. Man kommt längerfristig auf ein anderes Level. Ich erwarte eine interessante Geschichte.» sda/asz

Kommentare (0)