Die Polizei ging am Donnerstag mehreren Hinweise aus der Bevölkerung zur Tat nach. Es seien rund ein halbes Dutzend Hinweise eingegangen, denen nun nachgegangen werde, sagte David Mynall, Sprecher der Schwyzer Kantonspolizei auf Anfrage. Konkreter äusserte er sich nicht. Die Polizei hatte zwei Tage nach der Tat am Mittwoch einen Zeugenaufruf publiziert.
Vater des Opfers meldet sich
Gegenüber dem Fernsehsender Tele Züri sagte der Vater eines der verletzten Opfer am Mittwoch, sein Sohn habe vor rund einem Monat beim Haus zwei Personen erwischt, die einen Einbruchversuch unternommen hätten. Die beiden Personen seien aber geflüchtet, sagte der Vater.
Die Polizei wusste bislang nichts von dem angeblichen Vorfall. Dieser sei den Behörden damals nicht gemeldet worden, sagte der Polizeisprecher.
Polizei und Staatsanwaltschaft führten auch am dritten Tag nach der Tat umfangreiche Ermittlungen und Abklärungen durch. Der Schwyzer Polizeikommandant Damian Meier, der seit rund 100 Tagen im Amt ist, sagte in einem Interview mit dem Regionalsender Tele 1 am Mittwoch, das Korps setze alles daran, die Täterschaft zu ermitteln. Es würde Tag und Nacht gearbeitet. Die Tat habe die Polizistinnen und Polizisten erschüttert.
Mann immer noch in Lebensgefahr
Bei der Gewalttat in einem alleinstehenden Einfamilienhaus in Ibach wurden am Montag die beiden Bewohner - ein Mann und eine Frau - schwer verletzt. Die Polizei geht von einem Überfall aus. Die Opfer erlitten Schussverletzungen.
Eine nicht im Haus wohnhafte Person hatte am Montag kurz nach 23 Uhr die Polizei informiert, dass eine Frau an ihrem Wohnort überfallen worden sei. Die Polizei fand in dem Einfamilienhaus die 43-jährige Frau und ihren 35-jährigen Partner schwer verletzt vor.
Der Mann befand sich am Donnerstag noch immer in Lebensgefahr. Auch die Frau wurde im Spital weiter behandelt.
sda
Was sah diese Überwachungskamera?
Beim Eingang des alleinstehenden Wohngebäudes an der Grosssteinstrasse ist eine Videokamera montiert. Sie hat freien Blick auf den Parkplatz vor dem Haus. Dem rostigen Gehäuse nach muss es sich um ein älteres Modell handeln. Die Polizei sagt nicht, ob die Kamera in der Tatnacht in Betrieb war. Unklar bleibt also, ob es Überwachungsbilder vom blutigen Vorfall gibt.
Überwachungskameras stellt man gewöhnlich dort auf, wo es etwas zu holen gibt. Was das im alten Holzhaus gewesen sein könnte, bleibt rätselhaft. Von der Täterschaft fehlt jede Spur. Die Ermittlungen der Kapo Schwyz gehen in alle Richtungen.
Das Haus scheint für Ganoven interessant zu sein. Wie TeleZüri berichtete, habe schon vor gut einem Monat ein Einbrecherduo versucht, ins Haus einzubrechen. «Mein Sohn hat sie verscheucht», sagte der Vater des angeschossenen 35-jährigen Bewohners in einem Interview. Könnte Rache ein Motiv gewesen sein?
Bis gesicherte Informationen vorliegen, dürfte es noch länger dauern. Der Kriminaltechnische Dienst sicherte auch am Donnerstag, am Tag drei, Spuren im Haus. Die Polizeiabsperrung bleibt vorderhand bestehen.
(gh, Bote der Urschweiz)