Der Rettungsdienst Küssnacht, der auch die Luzerner Seegemeinden abdeckt, ist bei lebensbedrohlichen Notfällen in Greppen, Weggis und Vitznau besonders auf die Unterstützung von Ersthelfern angewiesen. Die Ambulanz aus Küssnacht braucht auch mit Sondersignal für die Fahrt nach Vitznau zwischen 15 und 20 Minuten, weiss der Küssnachter Rettungssanitäter Patrick Knöpfel. «Zur Überbrückung bis zum Eintreffen des Rettungswagens werden deshalb zeitglich zum Rettungsdienst auch First Responder aus dem Dorf aufgeboten.» Diese privaten Ersthelfer sind speziell geschult und werden über die App «Notruf 144» alarmiert.
Vor allem bei einem Herzstillstand zählt jede Sekunde. Die First Responder und auch Passanten können mit dem Einsatz eines Defibrillators zu Lebensrettern werden. In Greppen, Weggis und Vitznau stehen inzwischen 28 Defis. Rettungssanitäter Patrick Knöpfel ist Regionenmaster bei der Organisation First Responder Zentralschweiz. Er sagt: «Im Rahmen von Abklärungen stellten wir fest, dass insbesondere in Vitznau zusätzliche Defibrillatoren-Standorte sinnvoll wären.» Das Gebiet ist eine populäre Tourismusdestination, auch für ältere Semester. Im Dorf gibt es keine Arztpraxis und die Anfahrt des Rettungsdiensts Küssnacht auf der kurvenreichen Strasse kostet Zeit.
Patrick Knöpfel von First Responder Zentralschweiz im Interview. Video Geri Holdener
Jetzt hat man in Vitznau vier neue Defis in Betrieb genommen. Nach dem Dorfkern waren diesmal Standorte oberhalb des Dorfes und bei einem Grill- und Tauchplatz an der Reihe, wie Lukas Kryenbühl, Präsident der Samariter Seegemeinden, ausführt (alle Standorte sind hier abrufbar). «Die Gemeinde Vitznau hat uns unkompliziert unterstützt und einen namhaften Betrag gespendet», lobt Patrick Knöpfel. Gemeinderätin Anita Mehr sprach am Mittwoch bei der Inbetriebnahme des Defis im Gebiet Husen von einem «riesigen Gewinn», was die notfallmedizinsiche Versorgung im Dorf anbelangt. Ein Defi kann eigentlich von jedem Laien bedient werden. Das Gerät gibt klare verbale Instruktionen.
Gleichzeitig sucht die Organisation First Responder Zentralschweiz weitere Freiwillige in der Region. Alleine die Luzerner Seegemeinden zählen mittlerweile 138 First Responder. «Es kann nie genug geben», sagt Lukas Kryenbühl. Werbung macht man unter anderem online auf www.firstresponderzentralschweiz.ch. Gleichzeitig wird der Rettungsdienst an der Küssnachter Gewerbeausstellung im April am Stand der Rettungsorganisationen über das First-Responder-Projekt informieren.
Geri Holdener
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