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Kanton

Grüngut ist zu oft mit Plastik verunreinigt

Die Sammelqualität bei Grüngut muss im Kanton Schwyz verbessert werden.

So siehts aus, wenn Fremdstoffe im Grüngut entsorgt werden.
Bild: ZKRI

Nach wie vor müsse die Sammelqualität bei der Grüngutfraktion verbessert werden, heisst es in einer Mitteilung des Kantons Schwyz zur soeben veröffentlichten Abfallstatistik 2021. «Es zeigt sich nach wie vor Potenzial für eine Verbesserung bei der Sammelqualität von Grüngut», heisst es. «Abfälle wie Asche, Grillkohle oder Kunststoffe wie Blumentöpfe, Folien oder Säcke gehören nicht in die Grüngutsammlung.» Peter Inhelder, Vorsteher des Amts für Umwelt und Energie (AfU), geht davon aus, dass das Entsorgen von Plastik im Grüngut weniger Absicht sei – vielmehr vermutet er «Unachtsamkeit der Konsumenten».

Die Menge an Grüngut stagniert, die fünf Kompostieranlagen im Kanton Schwyz haben im vergangenen Jahr 11000 Tonnen Grüngut angenommen. Laut Inhelder gibt es keine  Statistik, wie oft Plastik im Grüngut landet, «aber es kommt zu viel vor». Dabei handle es sich um ein schweizweites Problem, mit dem alle Kompostieranlagen konfrontiert seien: Die Betreiber solcher Anlagen können das geschredderte und mit Mikroplastik verunreinigte Grüngut nur schwer weiterverkaufen.

Abgenommen hat laut Inhelder, dass Grüngut im Wald entsorgt wird, «wir haben zumindest 2021 keine entsprechende Reklamation erhalten». Wichtig: Vor allem gebietsfremde Pflanzen (Neophyten) dürfen nicht im Wald entsorgt werden.

Entsorgung durch Gemeinden ist sehr gut

Die Abfallstatistik 2021 des AfU zeigt, dass die Entsorgung durch die Gemeinden, Abfallverbände und Unternehmen sehr gut funktioniert. Sowohl die Abfallmengen als auch die Verwertungsquoten von Siedlungsabfällen blieben stabil, wobei auch im Jahr 2021, vermutlich infolge der Corona-Pandemie, nochmals etwas mehr Karton, Verpackungsglas sowie Aluminium und Stahlblech angefallen sind.

Exportüberschuss bei Aushub

Der Trend, mehr Aushub und mineralische Bauabfälle ausserkantonal zu entsorgen, hat sich nicht zuletzt aufgrund der beschränkten Ablagerungsvolumen im Kanton Schwyz auch dieses Jahr fortgesetzt. Die Menge der mineralischen Bauabfälle, die zu Recyclingbaustoffen aufbereitet werden, ist über mehrere Jahre gesehen gleichbleibend bei rund 300000 Tonnen respektive 1,9 Tonnen pro Einwohnerin und Einwohner. Mineralische Bauabfälle (Inertstoffe), die nicht verwertbar sind, wurden auf Deponien abgelagert (rund 17000 Tonnen pro Jahr). 2021 wurden mindestens Dreiviertel dieser Abfälle ausserkantonal entsorgt. Ausserdem wird zunehmend Aushub, infolge abnehmender Ablagerungskapazitäten in gewissen Regionen, ausserkantonal entsorgt. Gemäss einer Modellierung der Kies-, Rückbau- und Aushubmaterialflüsse wurden 2020 rund 65000 Kubikmeter mehr Aushub aus dem Kanton Schwyz ausgeführt als eingeführt. Aktuell ist im Kanton eine neue Deponieplanung in Erarbeitung, diese soll nächstes Jahr fertig sein und dann in die Richtplanrevision 2024 einfliessen.

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