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Innerschwyz

Viel Wind, aber kaum mehr Schäden

«Sabine» geht die Puste aus: In der Nacht auf Dienstag gingen bei der Kapo wegen des Sturms ein halbes Dutzend Notrufe ein. Diese betrafen umgestürzte Bäume und Baustelleneinrichtungen in Ibach, Willerzell, Rickenbach, Brunnen und Oberiberg.
Stromausfall am Montagmittag auch im Mythen Center Schwyz.
Bild: Petra Imsand, Bote der Urschweiz
Absperrband bei den Migros-Kassen im Mythen Center.
Bild: Petra Imsand, Bote der Urschweiz
In Gurtnellen kam es nach dem Kurzschluss zu einem Waldbrand.
Bild: Leserbild Bote der Urschweiz
Aufräumarbeiten laufen: Ein Teil des Garaventa-Dachs liegt auf dem Vorplatz.
Bild: Geri Holdener, Bote der Urschweiz
Verkehrsregelung in Goldau wegen dem abgedeckten Lagerdach und den herumfliegenden Teilen.
Bild: Geri Holdener, Bote der Urschweiz
Die Störungsmeldung der SBB am frühen Montagnachmittag.
Bild: sbb.ch
Stürmischer Zugersee am Montag vor Arth.
Bild: Leserbild Johannes Walther
Nochmals heftige Sturmböen in dieser Nacht: Die Daten der «Bote»-Wetterstation in Schwyz.
Bild: Screenshot

Wintersturm «Sabine» hat sich in der Nacht auf Dienstag mit örtlich erneut heftigen Windböen bemerkbar gemacht. In der «Bote»-Wetterstation in Schwyz wurden die stärksten Böen zwischen 1 Uhr und 2 Uhr gemessen. Sie brachten es auf 113 Stundenkilometer.

Somit stürmte es in der Nacht stärker als noch am Montag. Und dennoch gingen bei der Kapo nur ein halbes Dutzend Notrufe ein. Die Stützpunktfeuerwehr Einsiedeln, die Feuerwehr Stützpunkt Schwyz und die Feuerwehr Oberiberg standen gemäss Mitteilung der Kantonspolizei  im Einsatz.

Auch am Dienstag bleibt es windig. Die Meteorologen erwarten Böen von 60 bis 80 km/h. Auf den Bergen weht ein stürmischer Westwind, am Morgen gibt es zum Teil noch Orkanböen.

Am Montagmittag fiel im Raum Schwyz und im Urnerland wegen «Sabine» der Strom aus. In Goldau hielt ein beschädigtes Lagerdach die Feuerwehr auf Trab. Dort drohte Gefahr durch herumfliegende Trümmer. Nach dem Mittag fielen für mehrere Stunden die Züge ins Urnerland aus.

Zum Stromausfall kam es am Montag wenige Minuten vor Mittag. Für mindestens eine halbe Stunde waren laut «Bote»-Lesern Haushalte im ganzen Einzugsgebiet rund um Schwyz betroffen. Ausfälle wurden auch aus dem Urnerland gemeldet. Kurz vor 12.30 Uhr war zumindest an einigen Orten in Schwyz der Strom wieder da. An anderen Orten, etwa in Arth, herrschte noch bis 13 Uhr ein Blackout.

Von den grossflächigen Stromausfällen waren 36'000 Kunden im Kanton Uri und 31'000 Kunden im inneren Kantonsteil von Schwyz betroffen, wie es bei den Elektriziätswerken auf Anfrage hiess.

EWA Energie Uri teilte mit: «Kurz vor Mittag fiel die Höchstspannungsleitung von Plattischachen nach Göschenen infolge des heftigen Sturms aus», so die EWA. Ein zu Boden fallender Leiter habe einen Brand verursacht.

Zeitgleich wurden auch beide Höchstspannungsleitungen von Ingenbohl nach Flüelen unterbrochen. Auch dort wütete der Sturm und es musste mit einem Brand gerechnet werden. Der Kanton Uri war dadurch von beiden Seiten vom Stromnetz der Höchstspannungsebene abgeschnitten.

Aktuell macht ein Video eines Kurzschlusses einer Stromleitung die Runde. Es zeigt den Wald ob Gurtnellen. Der Kurzschluss war offenbar der Grund für den Stromausfall. Es kam zu einem Waldbrand.

Leseraufnahmen zeigen das Innere des stromlosen, dunkeln Mythen Centers über die Mittagszeit. Die Kassen waren temporär ausser Betrieb.

Die Feuerwehr der Gemeinde Arth musste kurz vor 10 Uhr an die Tennmattstrasse in Goldau ausrücken, weil der Wind das Dach einer Lagerhalle der Garaventa heruntergerissen hatte.

Aufgrund herumfliegender Trümmerteile war die Bergstrasse mehrere Stunden gesperrt. Die Anwohner wurden aufgefordert, im Haus zu bleiben. Um 14.15 Uhr konnte die Bergstrasse wieder freigegeben werden. An der Parkstrasse in Goldau lösten sich kurz vor 11 Uhr Elemente einer Fotovoltaik-Anlage, auch hier stand die Feuerwehr der Gemeinde Arth im Einsatz.

Bereits um 6.15 Uhr war bei der Polizei eine Meldung eingegangen, wonach ein Wanderweg in Küssnacht durch einen umgestürzten Baum blockiert sei. Am Mittag wurde auch die Einsiedler Feuerwehr wegen «Sabine» aufgeboten. Aus Bennau wurden Sachschäden gemeldet. In Einsiedeln selbst und in Willerzell waren wegen umgestürzten Bäumen kurze Strassensperrungen nötig.

Die Kantonspolizei Schwyz rät aufgrund des Sturms davon ab, sich in den Wald zu begeben oder sich in der Nähe von Bäumen aufzuhalten.

Die Verkehrsdienste meldeten am Montagmittag, dass der Mosi-Tunnel aus technischen Gründen gesperrt sei. Die Sperrung war nur von kurzer Dauer. Wegen des Stromunterbruchs gab es Probleme mit der Beleuchtung und den Sicherheitseinrichtungen.

Die SBB gaben nach dem Mittag bekannt, seit 13.30 Uhr sei der Bahnverkehr zwischen Brunnen und Flüelen wegen technischen Problemen unterbrochen. Gegen 16 Uhr war die Störung behoben. Es müssen aber noch vereinzelte Verspätungen und Zugsausfälle in Kauf genommen werden.

Geri Holdener

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