Erhard Gick
Riesiges Glück oder einen besonderen Schutzengel hatten Bewohner von Wohnhäusern im Degenbalm oberhalb des Dorfes Morschach. Am Donnerstag im Verlaufe des späteren Nachmittags donnerten bis zu fünf riesige Felsbrocken vom Fronalpstock.
«Zum jetzigen Zeitpunkt waren wir völlig überrascht, dass sich in diesem Gebiet überhaupt Brocken lösen konnten», sagte Morschachs Gemeindepräsident Daniel Betschart auf Anfrage als erste Reaktion. Vereinzelte Brocken kamen erst einige Meter vor den Wohnhäusern zum Stehen, einer davon bremste gar nur wenige Zentimeter vor einer Hauswand ab. «Es ist kaum auszumalen, was hier hätte passieren können», sagt Betschart weiter. Mehrere der fünf Gesteinsbrocken sind so gross wie ein Traktor. Zwei davon schätzt Gemeindepräsident Betschart auf zwei Meter Höhe und drei mal drei Meter im Durchmesser. Jener Gesteinsbrocken, der dabei einem Wohnhaus sehr nahe kam, beschädigte ein Geländer.
Ein Wohnhaus vorsorglich evakuiert
Polizei und Lukas Inderbitzin, Leiter Fachbereich Naturgefahren des Kantons, rückten sofort nach dem Ereignis nach Morschach aus. Mit einer Drohne wurde das Gefahrengebiet vorsorglich abgeflogen. «Wir wissen im Moment nicht, ob noch mehr Gestein lose oben liegt. Wir werden das klären», so Lukas Inderbitzin. Am Freitag soll mit einem Helikopter im Abrissgebiet geklärt werden, ob die Gefahr gebannt ist oder weitere Massnahmen notwendig sind. Um mögliche Gefahren für die Bewohner auszuschliessen, wurden die Bewohner eines Hauses am Donnerstag vorsorglich evakuiert. «Sie sind bei Verwandten untergebracht», hielt Gemeindepräsident Daniel Betschart weiter fest. Augenzeugen vor Ort bekräftigten, dass ein solcher Steinschlag für die Gegend ungewöhnlich sei, es sei das erste Mal, dass man so etwas erlebt habe.
Einer der Felsbrocken ist vor einem Garagentor zum Stillstand gekommen und versperrt dieses nun. Ein weiterer bremste erst kurz vor einem Traktor. Der Brocken hat in etwa die Grösse dieses landwirtschaftlichen Fahrzeuges.
Der Mediensprecher der Kantonspolizei Schwyz, David Mynall, bestätigt auf Anfrage, dass sich mehrere Felsbrocken am Fronalpstock gelöst hatten und in Degenbalm in der Gemeinde Morschach zum Liegen gekommen sind. Details würden aber erst heute Freitag ersichtlich.