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Siebnen

«Ein Wunder, dass ich überhaupt noch lebe»

Eine vierstündige Operation hat Chris Gleinig hinter sich, doch bis er genesen ist, wird es noch eine Weile dauern. Der 37-Jährige ist geschockt über den Übergriff auf ihn.

Das Sprechen fällt ihm sichtlich schwer. Zwischen Lippen und Kinn spüre er im Moment gar nichts, sagt Chris Gleinig. Den Mund zu öffnen, bereitet ihm Schmerzen. Der 37-jährige Maurer aus Deutschland liegt seit einer Woche im Spital Lachen. Seine rechte Gesichtshälfte ist angeschwollen und von blauen Flecken übersät, auf der Nase klebt ein dickes Pflaster. Das rechte Auge ist blutunterlaufen. Gerade hat er eine vierstündige Operation hinter sich; vier Platten und eine Spange im Mund halten sein Gesicht zusammen. Beide Jochbeine sind gebrochen, der rechte Kieferknochen und auch das Nasenbein. Bis er die Lippen wieder richtig bewegen kann, werde es noch ein paar Wochen dauern. Beim Kieferbruch sei ein Nerv durchtrennt worden, schildert er. Deswegen sei ein Teil der Mundpartie vorübergehend gelähmt. «Es ist ein Wunder, dass ich überhaupt noch lebe.»

Ost-West-Konflikt als Streitgrund
So zugerichtet haben den Aufenthaltsarbeiter zwei seiner Mitbewohner am vergangenen Wochenende, beides ebenfalls Deutsche. Man kannte sich nur flüchtig, sagt Gleinig und schildert den Vorfall aus seiner Sicht: Zum Streit kam es aufgrund von sinnlosen Beleidigungen, weil er aus Westdeutschland stammt und seine Mitbewohner aus dem Osten. Zudem hätten ihn die beiden Männer aufgrund seiner polnischen Wurzeln beschimpft. «Irgendwann flogen die Fäuste», erinnert er sich. Die beiden 24- und 25-jährigen Mitbewohner seien kräftige Burschen gewesen, «ich lag schnell am Boden.» Minutenlang hätten sie auf ihn eingeschlagen und ihn mit Fusstritten traktiert. «Dann haben sie zwei Holzstühle auf meinem Körper zerschlagen.» Er hält einen Moment inne, schüttelt den Kopf. «Ich hätte tot sein können.»

Ramona Kriese

Den ausführlichen Artikel lesen Sie am Samstag in der Neuen Schwyzer Zeitung.

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