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Innerschwyz

Sponti-Konzert hilft durch Corona-Krise

Frohes Kinderlachen vom Balkon, Musik erfüllt die Nachbarschaft. Eine rührende Szene aus Steinen zeigt, gerade in schwierigen Zeiten sind es die kleinen Freuden, die glücklich machen.
Der Aufruf wurde auch auf WhatsApp fleissig geteilt.
Bild: Screenshot

Fenster auf, Instrument in die Hand und munter drauflosspielen. Ein musikalischer Gruss ins Quartier. Was in Norditalien inmitten der Corona-Tragödie als willkommener Weg aus der Isolation begann, hat auch bei uns Anklang gefunden.

Auf Social Media kursierte ein Aufruf mit Ursprung in Österreich. «Alle Musiker spielen am Sonntag Punkt 18 Uhr zum Fenster raus», hiess es da. Das kam allgemein gut an. Einzig diesen Hobby-Tenor in Wien hat eine genervte Nachbarin ruppig in den Senkel gestellt.

Auch in Innerschwyz machte der Appell seine Runde. Ziel der Aktion war «ein grosses Gratiskonzert» für die Bevölkerung. Tatsächlich schallte es am frühen Abend da und dort scheu aus den Wohnungen. Aufheiterung für jene Leute, die im Moment lieber nicht ins Freie wollen oder in Quarantäne gar nicht können.

Wer den speziellen Moment verpasst hat, findet sicher Gefallen an unserem Video aus Steinen. Dort stellte die kleine Sanja ihr Keyboard auf den Balkon und spielte kichernd «The Scientist» von Coldplay, rhythmisch begleitet durch Gschpänli Lyn. «Nobody said it was easy», singt Chris Martin im Original, «It's such a shame for us to part.»

Tatsächlich ist es ein Jammer, sich in die eigenen vier Wände zurückziehen zu müssen. Aber es steht viel auf dem Spiel. Nichts darf wichtiger sein als der Schutz der Schwächsten. Jeder leistet seinen Beitrag. Und jeder hofft auf gute Neuigkeiten, am liebsten von den Forschern aus dem Labor. «The Scientist» am Werk.

Geri Holdener

 

Überall Flashmobs gegen Corona

Nicht nur Sportler, auch Musiker sind wegen Corona aktuell weitgehend zur Untätigkeit verdammt, da Auftritte und Musik- und Chorproben bis auf weiteres ausfallen. Deshalb hat ein musikalischer Flashmob für Abwechslung gesorgt - auch im Ausland.

Am Sonntagabend um 18.00 Uhr gab es da in nah und fern Konzerte aus dem Fenster, vom Balkon oder der Terrasse aus. Ein entsprechender Aufruf hatte sich auch in Deutschland seit Tagen über die sozialen Netzwerke verbreitet. Passend zum Beethoven-Jubiläumsjahr stand etwa in Franken die "Ode an die Freude" auf dem Programm. Die Noten hatte unter anderem der Nordbayerische Musikbund zum Downloaden auf seiner Webseite angeboten.

Zeichen der Solidarität

Dort hiess es, dass diese Aktion auch ein Zeichen der Solidarität sein soll, für alle von der Corona-Krise ganz besonders betroffenen Mitmenschen, insbesondere die Erkrankten und die vielen Helfer in Krankenhäusern, Supermärkten oder wo auch immer. Musikalische Perfektion war nicht das Ziel . Es galt das Olympische Motto: dabei sein ist alles. Zahlreiche Laien-Musikvereine und -Gruppen, aber auch Profimusiker in ganz Deutschland hatten sich beteiligt.

 

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