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Unwetterschutz

Axenstrasse wird besser geschützt

In Morschach wurde die «Flurgenossenschaft Schutzbauten Dornirunse» gegründet. Damit kann mit dem Bau neuer Schutzvorrichtungen oberhalb der Axenstrasse begonnen werden. Die bestehenden Vorrichtungen wurden 2009 bei Unwettern teilweise zerstört.
Rund 4000 Kubikmeter Geröll verschoben sich bei den Unwettern 2009 durch die Dornirunse.
Bild: PD
Bei den Unwettern 2009 wurden ein Geschiebesammler und in der Folge ein Ferienhaus komplett zerstört.
Bild: PD

Ausschlaggebend für die Gründung der Flurgenossenschaft waren die schweren Unwetter im Juni und August 2009.

Damals ereigneten sich in der Dornirunse schwere Murgänge, wobei mehrere tausend Kubikmeter Geröll umgelagert wurden (siehe Box). Bei den Unwettern wurde ein bestehender Geschiebesammler an der Riemenstaldnerstrasse und ein Ferienhaus vollständig zerstört und die Strasse verschüttet.

Mit der Gründung der Genossenschaft könne nun der Bau neuer Schutzanlagen im Gebiet oberhalb der Axenstrasse noch im laufenden Jahr angegangen werden. Das teilt Ernst Zgraggen, Präsident der Flurgenossenschaft, am Mittwoch mit.

Die neue Flurgenossenschaft bezweckt Murgang-, Hochwasser-, Sturz-, Lawinen- und Hangmurenschutz im Gebiet Dorni durch technische Schutzbauten künftig einzudämmen. Gebäude, Verkehrswege wie die Axenstrasse, die SBB Doppelspur oder die Riemenstaldnerstrasse sowie Leitungen sollen so besser geschützt werden.

Neuer Geschiebesammler und Ablenkdämme

Die Kosten für den neuen Geschiebesammler und die Schutzdämme sind mit 7,2 Mio. Franken veranschlagt. Daran partizipieren das Bundesamt für Umwelt und der Kanton mit je gut 2,5 Mio. und der Bezirk Schwyz mit 1,2 Mio. Fr. Die restlichen Kosten werden vom Bundesamt für Strassen, den Bundesbahnen, den Standortgemeinden und weiteren Interessenvertreter getragen.

Gebaut werden sollen oberhalb der Riemenstaldnerstrasse ein Geschiebesammler mit einem Fassungsvermögen von 4 000 m3 sowie Ablenkdämme auf einer Länge von über 250 Metern.

pd/uus

Dornirunse: Gefährliches Einzugsgebiet bei Unwettern

pd. Die Dornirunse war in den vergangenen Jahren immer wieder Schauplatz von Naturgefahrenereignissen. Zahlreiche Runsen in den steilen Felsflanken des Fronalpstocks bilden ihr Einzugsgebiet. Bei Starkregen wird das Geschiebe, das durch den steten Stein- und Blockschlag sowie gelegentliche Felsstürze in die Runsen gelangt, mobilisiert und mit Murgängen talwärts verfrachtet. Daher wurde bereits in den 1950er Jahren der untere Teil der Dornirunse vom Vierwaldstättersee hinauf bis oberhalb des Weges der Schweiz mit einer Trapezschale und Geschiebesammlern verbaut. Bereits damals hatten Murgänge mehrmals die Axenstrasse sowie die Gotthardlinie der SBB mit Geschiebe überfahren.

Im Juni und im August 2009 ereigneten sich in der Dornirunse schwere Murgänge. Die Riemenstaldnerstrasse blieb mehrere Tage unterbrochen. Die Murgänge vom August drangen bis an den Hangfuss und verschütteten die Riemenstaldnerstrasse erneut massiv. Zusätzlich wurde die Axenstrasse übersart und musste vorübergehend gesperrt werden.

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