notifications
Schwyz

Andreas Thiel ruft Eltern zum Widerstand gegen die Maskenpflicht auf – daneben ist er Mitglied des Küssnachter Schulrats

Der Satiriker ist Mitglied des Küssnachter Schulrats. Als Maskengegner ruft er in einem YouTube-Video gleichgesinnte Eltern auf, sich für ihre Kinder zu wehren.

In einem seiner Youtube-Videos mit dem Titel «Covid, Stützstrümpfe und Guantanamo» spricht der Satiriker und Publizist Andreas Thiel zur Maskenpflicht an Schulen. Der in Küssnacht wohnhafte Künstler wurde vom Bezirksrat Küssnacht per 1. Juli als Schulrat eingesetzt. Er muss als Mitglied des Schulrats das Coronaschutzkonzept des Schwyzer Bildungsdepartements umsetzen.

Gleichzeitig ruft er in diesem Video Eltern, die sich an der Maskenpflicht stören, dazu auf, ihre Kinder ohne Maske zur Schule zu schicken, Druck zu erzeugen und keine Bussen zu zahlen. Andreas Thiel sagt, Eltern sollen sich organisieren und ihre Kinder gemeinsam ohne Maske in die Schule schicken. Damit könne der Druck auf die Lehrperson und auf die Maskenpflicht ausgeübt werden. Andreas Thiel sieht keinen Widerspruch zwischen seinen Äusserungen und seinem Amt als Schulrat. Der Bezirksrat befindet sich mit Thiel im Austausch und prüft unter anderem, ob der Aufruf zum passiven Widerstand gegen die Maskenpflicht an der Schule illoyal zur Bezirksschule Küssnacht ist.

Interview mit Andreas Thiel

In einem YouTube-Video äussern Sie sich zur Maskenpflicht. Sie rufen Eltern dazu auf, sich gegen die Maskenpflicht für Schüler zu wehren. Könnten Sie Ihre Beweggründe für Ihr öffentliches Engagement nennen?Hygienemasken im Alltag zu tragen, betrachte ich insbesondere für Kinder und Jugendliche als potenziell gesundheitsschädigend.Sehen Sie keinen Widerspruch zwischen Ihrem Amt als Schulrat und Ihren Aussagen im Video?Nein. Mein Mandat ist mit dem Kollegialitätsprinzip in Bezug auf Beschlüsse des Bezirksschulrats Küssnacht verbunden und nicht mit einem allgemeinen Gesinnungsdiktat. Meine Publikationen richten sich aber seit jeher an ein breites Publikum, und ich äussere mich darin zur politischen Grosswetterlage und nicht zum bezirksspezifischen Mikroklima.Wie gehen Sie mit der Maskenpflicht um?Ich mache einfach nicht mit.Was raten Sie Eltern, die ihre Kinder ohne Maske zur Schule schicken wollen?Reden Sie mit anderen Eltern. Und wenn Sie merken, dass andere Ihre Sorgen teilen, dann wenden Sie sich gemeinsam an Lehrer, Schulleiter und Elternräte. Man muss miteinander offen reden.Wie gehen die Mitglieder des Schulrats mit Ihrer Einstellung um?Je mehr Meinungen im Schulrat vertreten sind, desto besser für die Schule, und selbst darüber kann man geteilter Meinung sein und ist es auch.Welche Haltung hat der Küssnachter Gesamtschulrat zur Maskenpflicht?Das ist ein Amtsgeheimnis.Finden Sie es nötig, dass ganze Schulklassen in Quarantäne geschickt werden?Da dies durch den Kantonsarzt angeordnet wird und nicht durch die Schule, deren Anordnungen ich mittrage, kann ich Ihnen unumwunden sagen, dass solche Massnahmen einen grossen Schaden anrichten und keinen messbaren Nutzen bringen. Diese Einschätzung teilen Tausende Ärzte und Wissenschaftler weltweit.Was halten Sie von Corona-Massentests für Schulklassen?Da Corona-Massentests für Schulklassen im Bezirk Küssnacht meines Wissens noch kein Thema sind, kann ich Ihnen auch hierzu meine Meinung unumwunden sagen: Von einer solchen Massnahme halte ich gar nichts. Der Schaden wäre wiederum beträchtlich: Gesunde Schüler würden für krank erklärt, stigmatisiert und bestraft für ein Testresultat, welches selbst nach Einschätzung der WHO nicht für die Diagnostik geeignet ist.Haben Sie im Bezirk Küssnacht Parteien, die Sie in Ihrem Anliegen unterstützen?Die SVP, deren Sitz ich im Schulrat belege, stützt meine Haltung wie auch mein Vorgehen.Noch ist keine Covid-19-Impfpflicht vorgesehen. Würden Sie sich impfen lassen, falls die Impfung ein Freipass für Auslandreisen wäre?Staaten, die mir vorschreiben wollen, welche Substanzen ich mir in meinen Körper spritzen lassen soll, meide ich. Impfungen sind ein lukratives Geschäft für die Pharmaindustrie, und dagegen habe ich auch gar nichts einzuwenden, aber sie gehören auf den freien Markt und nicht in ein staatliches Zwangsprogramm. In den Teppichetagen der Pharmaindustrie knallen sicher die Champagnerkorken, wenn ganze Staaten deren Pharmaprodukte ihren Bürgern zwangsverabreichen. Aber als freier Bürger entscheide ich lieber selber, wie ich mich vor welchen Krankheiten schützen möchte.Wohin geht Ihre nächste Reise?Sollte eine Reise nach Frankreich, Spanien oder Portugal im Sommer möglich sein, werden wir an den Atlantik zum Surfen fahren. Sollte die Reisefreiheit eingeschränkt bleiben, hoffen wir, dass wenigstens ein paar Bergbeizen bei uns die Massnahmen des Bundesrats überlebt haben.
Kommentare (0)