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Wahlen 2019 - VS SR

Zweikampf Maret gegen Reynard im Wallis

Beim zweiten Wahlgang der Ständeratswahlen im Wallis am Sonntag steht für die CVP viel auf dem Spiel. Sie könnte ihre Vormachtstellung im Kanton verlieren. Zum gefährlichen Gegenspieler ist SP-Kandidat Mathias Reynard avanciert.
Kann die CVP ihre Vormachtstellung im Wallis behaupten? Beat Rieder (l.) dürfte seinen Sitz verteidigen. Die Wahl von Marianne Maret (r.) ist hingegen fraglich. Sie kämpft gegen einen starken Gegner: SP-Nationalrat Mathias Reynard. (Archivbild)
Bild: Keystone/OLIVIER MAIRE

Der Unterwalliser Nationalrat hatte im ersten Wahlgang das drittbeste Resultat aller Kandidierenden erzielt. Er war der CVP-Kandidatin Marianne Maret dicht auf den Fersen und kam bis auf rund 3300 Stimmen an sie heran. Reynards Wahl würde die über 150-jährige Hegemonie der CVP und CSP in der Walliser Ständeratsdelegation brechen.

Viel hängt davon ab, ob es Reynard gelingt, genügend bürgerliche Wähler von sich zu überzeugen. Der 32-Jährige aus Savièse rechnet sich gute Chancen aus. Er habe im ersten Wahlgang auch Stimmen aus dem CVP-Lager erhalten.

Prominente Schützenhilfe

In der zweite Runde darf Reynard zudem auf Unterstützung der Freisinnigen zählen. FDP-Doyen und alt Bundesrat Pascal Couchepin rief dazu auf, den SP-Mann zu unterstützen. Ihren eigenen Kandidaten, Philippe Nantermod, hat die Partei aus dem Rennen genommen. Sie unterstützt offiziell keinen anderen Kandidaten. Für wen sich die FDP-Wähler im zweiten Wahlgang entscheiden werden, bleibt offen.

Trotz der starken Bedrängnis von links sind die Chancen für die CVP intakt, in der Stichwahl beide Ständeratssitze zu verteidigen. Die Wiederwahl des Bisherigen Beat Rieder ist eigentlich sicher. Beim zweiten Sitz kommt es darauf an, für welchen Kandidaten sich die bürgerlichen Wähler entschliessen.

Auf den Schultern von Maret lastet viel Druck. Die Grossrätin aus Troistorrents zeigt sich aber überzeugt, dass ihr nach dem Rückzug Nantermods zahlreiche Stimmen aus dem freisinnigen Lager zufallen werden. "Diejenigen Wähler, die keinen SP-Ständerat wollen, müssen nun für mich wählen", sagte die 61-jährige kürzlich in einem Interview.

Noch keine Walliserin in Bern

Auch die Frauenfrage dürfte am 3. November eine Rolle spielen. Wird Maret nicht gewählt, würde der Kanton Wallis eine reine Männerdelegation nach Bern schicken. Die Wählerinnen, die dies verhindern wollen, dürften deshalb eher auf die CVP-Kandidatin setzen.

Insgesamt stehen den Walliser Wahlberechtigten fünf Kandidaten zur Auswahl. Der amtierende Oberwalliser Ständerat Beat Rieder hatte sich im ersten Wahlgang mit einem sehr guten Resultat von 45'678 Stimmen an die Spitze gesetzt. Seine Listenpartnerin Marianne Maret folgte ihm mit 39'660 Stimmen.

Neben Reynard (36'323 Stimmen) vervollständigt die Grüne Brigitte Wolf (24'799 Stimmen) das rot-grüne Tandem. Für die SVP stellt sich Cyrille Fauchère (16'652 Stimmen) erneut zur Wahl. Laut Beobachtern werden die Kandidierenden der Grünen und SVP im zweiten Wahlgang wohl eine Nebenrolle spielen. (sda)