notifications
Schulen

Zu dicke Luft in zwei von drei Schulzimmern

In zwei von drei Schweizer Schulzimmern herrscht zu dicke Luft. Laut einer Studie des Bundesamtes für Gesundheit (BAG) ist die Qualität der Raumluft in diesen Klassenzimmern ungenügend zum Lernen. Regelmässiges gründliches Lüften hilft.
In zwei von drei Schweizer Schulzimmern herrscht dicke Luft. Das Bundesamt für Gesundheit rät, zu Gunsten der Konzentrationsfähigkeit regelmässung und gründlich zu lüften. (Themenbild)
Bild: KEYSTONE/CHRISTIAN BEUTLER

Ist die Luft im Schulzimmer schlecht, leidet die Konzentrationsfähigkeit der Kinder und Jugendlichen. Sie fühlen sich müde oder haben Kopfschmerzen und leisten weniger, wie das BAG am Montag mitteilte. Es mass während zwei Jahren in den Kantonen Bern, Waadt und Graubünden die Luftqualität in 100 Schulzimmern.

Dass die Luft im Klassenzimmer schlecht wird, liegt an den vielen Menschen, die sich darin aufhalten. Beim Ausatmen und Schwitzen geben sie nach Angaben des BAG tausende unterschiedliche Substanzen in die Umgebung ab, darunter Kohlendioxid (CO2). Diese Stoffe kumulieren sich, und dadurch sinkt die Qualität der Raumluft.

Kritik der Lehrerverbände

Der Dachverband der Lehrerinnen und Lehrer Schweiz (LCH) und der Westschweizer Lehrer- Verband (SER) sehen sich durch die Studie in ihrer Kritik an der "unzumutbar schlechten Luftqualität" in Schulzimmern bestätigt. Besonders die CO2-Werte lägen in vielen Schulen weit über den Richtwerten, schreiben sie in einer Mitteilung.

Die Lehrer-Verbände machen Auswirkungen auf die Gesundheit geltend. Bund, Kantone und Gemeinde seien verpflichtet, für einen wirksamen Gesundheitsschutz in der Schule zu sorgen. Grössere Klassen verschärften das Problem zusätzlich.

Am CO2-Gehalt, der proportional zu den anderen Substanzen ansteigt, lässt sich ablesen, wie gut oder schlecht die Luft im Raum ist. Um Abhilfe gegen schlechte Luft zu schaffen, empfiehlt das BAG richtiges Lüften. Es hat dafür Informationsmaterial aufgelegt.

Fenster öffnen

Technische Hilfsmittel braucht es nicht: Mit systematischem und effizientem Fensterlüften könne die Luft im Schulzimmer rasch verbessert werden, schreibt das BAG. Grundsätzlich sollen in allen Pausen sowie morgens und am Nachmittag vor dem Unterricht die Fenster weit geöffnet werden.

Das Bundesamt empfiehlt zudem, bereist beim Bauen und auch beim Renovieren von Schulhäusern ans Lüften zu denken und ein Lüftungskonzept zu erstellen. Das BAG hat zudem einen Online-Lüftungssimulator entwickelt, der die Luftqualität aufgrund von Raumgrösse, Klassengrösse und Pausen anzeigt.

www.schulen-lueften.ch und www.simaria.ch (sda)