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Biodiversität

Ziegen sind Meisterinnen im "Entbuschen"

Fressen im Namen der Biodiversität: 200 Ziegen wandern in diesem Sommer vom Churer Rheintal bis zum Furkapass. Sie sollen in der Aktion von Pro Natura und den Kantonen Graubünden und Uri mehr als 50 Hektaren Trockenstandorte entbuschen.
Ziegen sind wahre Meisterinnen im Entbuschen. Im Sommer wandern 200 von ihnen vom Churer Rheintal bis zum Furkapass und fressen für mehr Biodiversität im Alpenraum.
Bild: Pro Natura, Elisabeth Kuehn

Die Ziegen und ihre drei Hirte sind während sieben Monaten unterwegs. Dabei befreien die Tiere die Flächen von Büschen, Jungbäumen und Altgras, wodurch seltene, licht- und wärmeliebende Arten Platz erhalten zum Wachsen, teilte Pro Natura am Dienstag mit.

Das Projekt mit der mobilen Herde ist eine der grössten Entbuschungsmassnahmen, die Pro Natura bisher initiiert hat. Nach dem Pilotjahr 2018 soll das Projekt evaluiert und allenfalls verbessert werden. Bewährt sich der "innovative Ansatz", dann sollen die "Wanderziegen" laut der Naturschutzorganisation künftig auch in anderen Regionen der Schweiz zum Einsatz kommen.

Die Wiesen und Weiden sind vor allem im Berggebiet verbuscht, weil sich die Nutzung durch regelmässiges Mähen und Beweiden nicht mehr rechnet. So sind in den vergangenen 100 Jahren rund 95 Prozent der Trockenwiesen und -weiden verschwunden. Da Trockenstandorte besonders artenreiche Biotope und landwirtschaftliche Kulturzeugen sind, gingen damit auch zahlreiche seltene Pflanzen, Schmetterlinge und Heuschrecken verloren. (sda)