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Klimawandel

Wegen heissen und trockenen Sommer: Es gibt immer weniger Trüffel in der Schweiz

Eigentlich sind es heisse und trockene Regionen wie Spanien, die für ihre Trüffel berühmt sind. In der Schweiz haben es die teuren Pilze laut Forschenden des WSL aber lieber regnerisch und kühl. 

Burgundertrüffel sind in den letzten Jahren seltener geworden – vermutlich wegen der trockeneren Sommer.
Bild: Keystone

Die Trüffelausbeute in der Schweiz und in Süddeutschland schrumpft. Forschende der Eidgenössischen Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft (WSL) machen dafür die häufiger gewordenen Hitzesommer verantwortlich. Computermodelle zeigten einen Zusammenhang mit dem Klima, schreibt die WSL am Donnerstag in einer Mitteilung: «Unsere Ergebnisse zeigen, dass der Burgundertrüffel durch einen alarmierenden Trend zur zunehmenden Sommertrockenheit in Europa gefährdet ist», wird Studienautor Brian Steidinger darin zitiert.

Jedes Grad, um das die durchschnittliche Sommertemperatur steige, senke die Trüffelausbeute um einen Viertel, heisst es in der Studie. Erklärungsbedarf besteht, weil Burgundertrüffel auch in sehr viel wärmeren und trockeneren Regionen vorkommen, etwa in Spanien. «Offenbar tolerieren die mitteleuropäischen Varianten aber nicht gleich hohe Temperaturen wie die südlichen», erklären sich die Wissenschafter diesen Widerspruch.

Grund dafür könnte die genetische Isolation sein. Die Trüffel würden demnach lokale Populationen bilden, die sich in ihrer klimatischen Anpassungsfähigkeit stark unterscheiden. Eine mögliche Lösung könnte darin bestehen, trockenresistente Trüffelsorten zu identifizieren und hierzulande auszusetzen. «Man muss sorgfältig prüfen, ob dies finanziell und ökologisch Sinn macht oder mehr schadet als nützt», sagt WSL-Wissenschafterin Martina Peter dazu laut Mitteilung. (wap)