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Frankreich

Vorermittlungen gegen Pariser Ex-Erzbischof

Frankreichs Justiz prüft Vorwürfe gegen den ehemaligen Erzbischof von Paris, Michel Aupetit. Wie die Pariser Staatsanwaltschaft am Dienstag mitteilte, geht es bei den Vorermittlungen um den Verdacht eines sexuellen Übergriffs auf eine schutzbedürftige Person.
Bild: Keystone/dpa/Marcel Kusch

Der Sender BFMTV berichtete, die Pariser Diözese sei zuvor an die Staatsanwaltschaft herangetreten. Aupetits Anwalt wollte sich dem Sender gegenüber nicht äussern.

Der ehemalige Erzbischof von Paris war im Dezember 2021 nach Berichten über eine Beziehung zu einer Frau zurückgetreten. Er hatte eine Verbindung zu der Frau zu seiner Zeit als Generalvikar bestätigt, aber abgestritten, dass es sich dabei um eine Liebesbeziehung gehandelt habe.

Immer wieder werden in der katholischen Kirche in Frankreich Fälle von Missbrauch bekannt. Erst im November hatten der ehemalige Erzbischof von Strassburg, Jean-Pierre Grallet, und Kardinal Jean-Pierre Ricard Missbrauch an einer jungen Frau beziehungsweise einem Mädchen in den 1980er Jahren gestanden. Eine 2021 vorgelegte Studie kam zu dem Schluss, dass seit den 1950er Jahren hochgerechnet 216 000 Kinder und Jugendliche Opfer von sexuellem Missbrauch in Frankreichs katholischer Kirche geworden sind. Unter Einbeziehung der von der Kirche betriebenen Einrichtungen wird von 330 000 Opfern ausgegangen. (sda/dpa)