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Asien

USA und Südkoreas beginnen Seemanöver vor koreanischer Halbinsel

Zum ersten Mal seit fünf Jahren haben die US-Streitkräfte gemeinsam mit südkoreanischen Kriegsschiffen vor der Ostküste der koreanischen Halbinsel geübt, einen Tag nachdem Nordkorea als mögliche Reaktion auf die Übung eine ballistische Kurzstreckenrakete abgefeuert hatte. 

Die Seestreitkräfte der USA und Südkoreas haben zur Abschreckung Nordkoreas ein gemeinsames Manöver begonnen. Die viertägige Übung vor der koreanischen Halbinsel solle die Entschlossenheit beider Bündnispartner demonstrieren, auf «nordkoreanische Provokationen zu antworten», teilte Südkoreas Marine am Montag mit.

Auch soll es demnach die Fähigkeit beider Marinen zur Durchführung gemeinsamer Einsätze verbessern. An den Übungen im Japanischen Meer (Koreanisch: Ostmeer) beteiligt sich auch der Flugzeugträger «USS Ronald Reagan». Er war samt Begleitschiffen am Freitag in Südkorea eingetroffen.

Der US-Flugzeugträger USS Ronald Reagan und seine Kampfgruppe haben am Montag zum ersten Mal seit fünf Jahren gemeinsam mit südkoreanischen Kriegsschiffen vor der Ostküste der koreanischen Halbinsel geübt. 
Bild: Sohn Hyung-Joo / AP

Das Manöver startete einen Tag nach einem erneuten Raketentest durch Nordkorea. Nach Angaben des südkoreanischen Militärs handelte es sich um eine ballistische Kurzstreckenrakete. UN-Resolutionen verbieten dem weithin abgeschotteten Nordkorea die Erprobung jeglicher Art von ballistischen Raketen, die je nach Bauart auch einen Atomsprengkopf tragen können. Südkorea warf dem Nachbarland Provokation vor. Nordkorea ist wegen seines Atomwaffenprogramms internationalen Sanktionen unterworfen.

Der Test wurde auch als Reaktion auf die erste Entsendung eines US-Flugzeugträgers nach Südkorea seit fast vier Jahren und die bereits vorher geplanten Seeübungen gesehen. Nordkorea wirft den USA regelmässig vor, durch ihre Militärmanöver mit Südkorea einen Angriff vorzubereiten - was von beiden Ländern bestritten wird.

Für ihr Seemanöver mobilisieren die Alliierten mehr als 20 Marineschiffe einschliesslich Zerstörern von beiden Seiten. Nach Angaben der südkoreanischen Marine sind unter anderem Übungen von Spezialkräften sowie zur U-Boot-Abwehr geplant.

Die Spannungen in der Region haben nach einer Reihe von Tests mit atomwaffenfähigen Raketen durch Nordkorea in diesem Jahr zugenommen. Der Atomstreit mit dem Land wird auch ein Schwerpunkt der geplanten Gespräche von US-Vizepräsidentin Kamala Harris in Seoul sein, die dort am Donnerstag erwartet wird. (dpa)