notifications
Verkehr

Umladeterminal von Monthey nimmt Form an

Ein neuer Umladebahnhof in Monthey VS soll die Verlagerung des Schwerverkehrs von der Strasse auf die Schiene verbessern. Nach 17 Jahren Planung nähert sich das auf 90 Millionen Franken veranschlagte Verkehrsprojekt der Verwirklichung.
Eine Computermontage zeigt das geplante Umladeterminal (rechts im Bild) nahe des Industriegebiets. Das auf 90 Millionen Franken veranschlagte Verkehrsprojekt soll die Verlagerung des Schwerverkehrs von der Strasse auf die Schiene verbessern.
Bild: Terminal Combiné Monthey

Am (morgigen) Freitag wird das Bauvorhaben öffentlich aufgelegt, wie die Betreibergesellschaft Terminal Combiné Monthey (TCM) und die Kantonsregierung am Donnerstag mitteilten. Das Umladeterminal wird südlich der Stadt, in unmittelbarer Nähe zum Standort der chemischen Industrie gebaut.

Es soll es ermöglichen, dass Lastwagen die Autobahn die A9 bei Bex VD verlassen und in Monthey ihre Fracht über die Tonkin-Linie auf die Simplon-Bahnlinie verladen können. TCM hofft, die Baugenehmigung in der ersten Jahreshälfte 2020 zu erhalten. Die Inbetriebnahme des Umladebahnhofs ist für 2022 geplant.

"Das Terminal wird der Attraktivität des Schienengüterverkehrs zwischen unserem Kanton, der Schweiz und den europäischen Nachbarländern kräftigen Auftrieb geben", sagte Staatsrat Jacques Melly vor den Medien in Monthey. Melly ist Vorsteher des Walliser Departements für Mobilität, Raumentwicklung und Umwelt.

Neue Wachstumschancen

Die Kantonsregierung verspricht sich durch die verbesserte Logistikinfrastruktur neue Wachstumschancen für die Chemieindustrie im Chablais. In Monthey befindet sich ein wichtiger Produktionsstandort von Syngenta. Auch der deutsche Konzern BASF und der US-Multi Huntsman haben Werke in der Unterwalliser Gemeinde.

Die Betreibergesellschaft geht davon aus, dass Fracht der Chemieindustrie etwa die Hälfte des Transportvolumens ausmachen wird. Bis 2035 wird die maximale Kapazität des neuen Terminals voraussichtlich 16 Züge pro Tag betragen. Derzeit verkehren täglich acht nicht ausgelastete Züge.

Weniger Strassenlärm

Die Einwohner der Stadt sollen mit der Verwirklichung des Projekts von einer Abnahme der Verkehrsbelastung profitieren. So wird der Schwerverkehr zwischen Bahnhof und Industriegebiet wegfallen. Weiter wird die Strassenzufahrt in das Gebiet der chemischen Industrie in eine Zone ausserhalb des Siedlungsgebiets verlegt.

Bund und SBB tragen 65 Prozent der Gesamtkosten von 90 Millionen Franken. Weiter beteiligen sich die Gemeinde Monthey (5 Prozent), der Chemiestandort (20 Prozent) und die Betreibergesellschaft TCM (5 Prozent) finanziell am Projekt. TCM ist zu 51 Prozent im Besitz der Gemeinde Monthey und zu 49 Prozent von Syngenta. (sda)