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Ausschreitungen

Über 60 Verletzte bei einer Demonstration gegen Wasserbecken in Frankreich

Bei einer illegalen Kundgebung gegen den Bau eines Wasserreservoirs sind in Frankreich mehr als 60 Sicherheitskräfte verletzt worden. Die Demonstranten fürchten, die Landwirte könnten das Wasser in der von Trockenheit betroffenen Gegend an sich reissen.

Bei einer verbotenen Demonstration gegen den Bau eines landwirtschaftlichen Wasserreservoirs in Westfrankreich sind 61 Gendarmen verletzt worden. 22 von ihnen erlitten schwere Blessuren, wie Frankreichs Innenminister Gérald Darmanin am Samstagabend auf Twitter schrieb. Französischen Medien zufolge wurden nach Angaben der Präfektur vom Nachmittag zwei Protestierende in Sainte-Soline verletzt. Sechs Menschen kamen laut Präfektur in Polizeigewahrsam.

Das Reservoir bei Sainte-Soline ist Teil eines Projekts von 16 Becken, die zur landwirtschaftlichen Bewässerung genutzt werden sollen. Die Hunderte Landwirte hinter dem Vorhaben geben an, mit den Becken künftig im Sommer 70 Prozent weniger Grundwasser entnehmen zu können. Anwohner und Aktivisten fürchten hingegen, die Landwirte könnten das Wasser in der von Trockenheit betroffenen Gegend an sich reissen.

Die örtliche Präfektur hatte die Demonstration am Samstag untersagt. Dennoch versammelten sich mehrere Tausend Protestierende. Im französischen Fernsehen waren sowohl vermummte Menschen zu sehen als auch Senioren und Familien mit Kindern. Die Sicherheitskräfte setzten Tränengas ein. Der Präfektur zufolge wurden die Beamten unter anderem mit Molotowcocktails beworfen. (dpa)